Verbotenes Glücksspiel in Dubai: Haftstrafen für 17 Angeklagte

Posted on: 27/07/2022, 01:48h. 

Last updated on: 27/07/2022, 01:48h.

In Dubai sind 17 Angeklagte wegen des in dem Emirat streng verbotenen Glücksspiels zu Haftstrafen verurteilt worden. Medien zufolge seien die ausländischen Arbeitskräfte bei einer gezielten Razzia im vergangenen April festgenommen worden. Bei der Durchsuchung einer Villa seien Spezialermittler auf ein professionell aufgezogenes illegales Casino gestoßen.

Dubai Burj Al Arab
In Dubai stehen sowohl das Angebot von als auch die Teilnahme am Glücksspiel unter Strafe (Quelle: unsplash.com/Sascha Bosshard)

Glücksspiel-Touristen zu Geldstrafen verurteilt

Wie die Nachrichtenplattform The National berichtet [Seite auf Englisch], hätten sich im vorliegenden Fall insgesamt 22 Personen vor Gericht verantworten müssen. Fünf Touristen aus dem Iran, Indien, Indonesien und Großbritannien seien bei der Razzia im April in der geheimen Casino-Villa angetroffen worden.

Wie in den übrigen Vereinigten Arabischen Emiraten ist auch das Strafrecht in Dubai stark von der Scharia beeinflusst. Dies hat direkten Einfluss auf den Umgang mit Bereichen wie Sexualität, Drogen oder Glücksspiel. Letzteres ist ausnahmslos verboten. Immer wieder gibt es Gerüchte über eine Lockerung der Regeln in dem insbesondere bei gut betuchten Auswanderern beliebten Emirat. Ebenso regelmäßig verweisen offizielle Stellen Berichte über eine mögliche Legalisierung des Glücksspiels in Dubai ins Reich der Fantasie.

Die Besucher hätten ihre Teilnahme am illegalen Glücksspiel bestritten. Vielmehr habe es sich bei dem Treffen um eine Party gehandelt, an der sie nichtsahnend teilgenommen hätten. Die Besucher seien jeweils mit Geldstrafen in Höhe von 10.000 AED (rund 2.700 EUR) belegt worden.

Casino-Arbeiter werden abgeschoben

Weniger milde sei das Strafmaß für die Anwesenden ausgefallen, die an der Durchführung des verbotenen Glücksspiel-Angebots beteiligt gewesen seien. Als verantwortlich für das illegale Casino hätten die Ermittler einen 29-jährigen chinesischen Staatsbürger ausgemacht. Er sei zu einem Jahr Gefängnis und der Zahlung von 100.000 AED verurteilt worden.

Bei der Razzia war im April eine Villa in Al Rashidiya im östlichen Dubai durchsucht worden. Hierbei sei die eingesetzte Spezialeinheit auf mehrere Poker- und Roulettetische sowie Spielgeräte gestoßen. Weiterhin habe es ein professionelles Kassensystem sowie ein gastronomisches Angebot in dem illegalen Casino gegeben. Alle Räume und Spielbereiche seien zudem durch ein Kamerasystem überwacht worden.

Gefängnis Zellentür
Die 17 Verurteilten werden zunächst inhaftiert und dann abgeschoben (Quelle: unsplash.com/Grant Durr)

Bei den 16 weiteren Angeklagten habe es sich um Arbeiter aus Indien, Äthiopien, Nigeria und China gehandelt. Sie seien in der Villa als Shisha-Servierer, Reinigungskräfte, Übersetzer, Wächter, Techniker und Croupiers tätig gewesen.

Auch sie, inklusive dreier Putzfrauen, seien zu Geldstrafen in Höhe von je 100.000 AED verurteilt worden. Nach Ableisten der jeweils verhängten Haftstrafe von drei Monaten würden sie, wie ihr Auftraggeber, dauerhaft des Landes verwiesen.

Laut The National habe der zuständige Polizeichef erklärt, einen umfangreichen Plan „zur Abschreckung von Glücksspiel-Lokalitäten“ in Dubai erarbeitet zu haben. Die Razzia im vorliegenden Fall sei ebenfalls im Rahmen der zugrundliegenden Strategie erfolgt.