Lotto-Studie: Wohltätigkeitslotterien machen staatlichen Lotterien keine Konkurrenz
Posted on: 05/12/2022, 09:59h.
Last updated on: 05/12/2022, 10:03h.
Privatwirtschaftliche Wohltätigkeitslotterien haben keine negativen Auswirkungen auf staatliche Lotterien. Dies zeigt eine aktuelle Studie, die von dem Verband Association of Charity Lotteries in Europe (ACLEU) in Auftrag gegeben und von dem Wirtschaftsberatungsunternehmen Regulus Partners durchgeführt wurde.
Die Lotto-Studie [Seite auf Englisch] unter dem Namen „Charity Lotteries and the European Lottery Sector: impact analysis” hatte das Ziel herauszufinden, welchen Einfluss Wohltätigkeitslotterien auf den gesamten Lottomarkt haben.
Die ACLEU-Studie ist zu folgenden Hauptschlussfolgerungen gekommen:
- Wohltätigkeitslotterien haben keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die staatlichen Lotterien.
- Wohltätigkeitslotterien führen zu einem beständigen Wachstum des gesamten Lotteriesegments und dementsprechend auch der Mittel für gute Zwecke.
- Wohltätigkeitslotterien übertreffen in Bezug auf das Umsatzwachstum die staatlichen Lotterien.
- Die abnehmende Verwendung von Bargeld und der digitale Konsum über die europäischen Märkte hinweg führt voraussichtlich zu einer Beschleunigung dieser Trends, setzt die Einnahmen der staatlichen Lotterien unter Druck, schafft aber auch neue Wachstumsmöglichkeiten für Wohltätigkeitslotterien.
Insgesamt hat die Studie zwölf Lotterie-Märkte in Europa unter die Lupe genommen. Diese wurden in drei Kategorien eingeteilt. Unter anderem in Deutschland und den Niederlanden gibt es eine Koexistenz staatlicher Lotterien und lizenzierter Wohltätigkeitslotterien, wie zum Beispiel der Deutschen Postcode Lotterie.
In Spanien, Norwegen und Irland existieren staatliche Lotterien zusammen mit einem begrenzten bzw. „speziellen“ Angebot an Wohltätigkeitslotterien. Dazu zählt zum Beispiel die spanische Blindenlotterie ONCE. In eine dritte Kategorie fallen Länder wie Frankreich, Italien und Dänemark, in denen es ausschließlich die staatlichen Lotterien gibt.
Steigert das Nebeneinander der verschiedenen Lotterien die Umsätze?
Die ausführliche Analyse dieser drei Kategorien habe ergeben, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Wohltätigkeitslotterien und der Leistung staatlicher Lotterien gebe. Vielmehr würden sich die beiden Angebote gegenseitig ergänzen.
ACLEU-Präsidentin Eva Struving erklärte:
Wir freuen uns, dass der Bericht unsere feste Überzeugung bestätigt, dass Wohltätigkeitslotterien eine Ergänzung zu den staatlichen Lotterien sind und keine Bedrohung für deren Einnahmen darstellen.
Struving hoffe, der Bericht helfe Politikern, Entscheidungsträgern und Wohltätigkeitsorganisationen dabei, den Mehrwert von Wohltätigkeitslotterien zu erkennen und die Dynamiken des gesamten Lotteriesektors zu verstehen.
Auch den staatlichen Lotterien könne dieser Bericht als Denkanstoß dafür dienen, wie eine Zusammenarbeit mit Wohltätigkeitslotterien aussehen könnte. Eine Kooperation würde es ermöglichen, die Spenden für Wohltätigkeitsorganisationen in den Gemeinden sowie Ländern in ganz Europa zu erhöhen.
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