Schweden plant Änderung der Glücksspiel-Richtlinien

Posted on: 23/12/2022, 09:31h. 

Last updated on: 23/12/2022, 09:37h.

In Schweden sollen Zahlungsanbieter künftig Informationen an die Behörden weiterleiten, um die Zahlungssperre für nicht im Land lizenzierte Betreiber zu erleichtern. Dies sieht ein neuer Gesetzesentwurf zur Änderung der Glücksspiel-Richtlinien vor.

Richterhammer, Gesetz
In Schweden steht eine Änderung der Glücksspiel-Gesetze an. (Bild: Pixabay)

Wie die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen [Seite auf Schwedisch] in dieser Woche meldete, könnten die neuen Bestimmungen am 1. Juli 2023 in Kraft treten. Zur Begründung heißt es in der Meldung der Behörde:

Betrügerische Glücksspielunternehmen sollten nicht in der Lage sein, Menschen in die Sucht zu locken und Kriminelle sollten nicht in der Lage sein, mit Spielmanipulation Geld zu verdienen.

Daher sähen die neuen Richtlinien nicht nur die Weitergabe von Informationen vonseiten der Zahlungsdienstleister vor. Künftig solle die Glücksspielbehörde zudem autorisiert sein, Online-Glücksspielanbieter unter Angabe einer verdeckten Identität zu testen. Auf diese Weise solle es möglich sein festzustellen, ob die geltenden Lizenzanforderungen und Werbeverbote eingehalten werden.

Während die Gesetzesänderung nun zur Verabschiedung aussteht, hat die schwedische Regierung die Glücksspielbehörde zudem mit einer Untersuchung hinsichtlich des Selbstausschlusses von Spielern beauftragt. Sie solle die Gründe untersuchen, aus denen sich Spieler im nationalen Selbstausschlussregister spelpaus.se eintragen. Zudem solle die Glücksspielbehörde untersuchen, welcher Prozentsatz der ausgeschlossenen Spieler am Glücksspiel bei Anbietern ohne Lizenz in Schweden teilnehmen. Diese Untersuchung soll bis Oktober 2023 laufen. Es dürfte also noch bis mindestens Ende des kommenden Jahres dauern, bis Ergebnisse hierzu vorliegen werden.

Behörden sollen mehr Befugnisse erhalten

Weiterhin sieht der Gesetzesentwurf vor, dass Sportverbände und Wettunternehmen nun personenbezogene Daten verarbeiten dürfen, um möglichen Spielmanipulationen entgegenzuwirken.

Glücksspielunternehmen seien künftig zudem verpflichtet, Informationen an die Polizei zu melden, die diese für Ermittlungen von Straftaten im Zusammenhang mit dem Glücksspiel benötigt.

Abzuwarten bleibt nun, ob es zu einer Verabschiedung des Gesetzesentwurfes kommen wird. Es handelt sich hierbei nicht um den ersten Versuch einer Neuregulierung. Ursprüngliche Vorschläge sahen vor, den Geltungsbereich der schwedischen Glückspielgesetze auf alle in Schweden verfügbaren Glücksspiele auszuweiten.

Damit hätten die Behörden, so die Idee hinter dem Vorschlag, gegen alle Betreiber ohne Lizenz vorgehen können, die schwedische Kunden nicht automatisch blockieren. Angesichts des Protestes von Gerichten und Staatsanwaltschaft, die die mögliche Durchsetzung einer solchen Regelung infragestellten, wurden diese Pläne jedoch nicht Teil des nun vorgelegten Entwurfes.

Dementsprechend ist davon auszugehen, dass die Gesetzesänderung in ihrer nun vorliegenden Form verabschiedet werden wird.