Glücksspiel-Umsätze: Leichter Rückgang in Großbritannien
Posted on: 27/02/2023, 08:12h.
Last updated on: 27/02/2023, 08:16h.
Großbritannien stellt einen der umsatzstärksten Glücksspiel-Märkte der Welt. Trotzdem ist das Geschäft auch dort vor Rückschlägen nicht gefeit. Die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission gab am Freitag Details [Seite auf Englisch] bekannt, denen zufolge die Umsätze der Branche im 3. Fiskalquartal 2022 leicht gesunken sind.
Demnach fielen die Einnahmen der Glücksspiel-Anbieter in Großbritannien von Oktober bis Dezember 2022 im Vergleich zu den letzten drei Monaten des Vorjahres um 2 %. Mit 1,2 Mrd. GBP (1,36 Mrd. Euro) erwirtschafteten die terrestrischen und Online-Anbieter jedoch noch immer Umsätze jenseits der Milliardenschwelle.
Sportwetten legen gegen den Trend zu
Der Rückgang betraf allerdings nicht alle Branchenunternehmen gleichermaßen. So konnten die Sportwetten-Anbieter ihre Erträge unter dem Eindruck des Großereignisses Fußball-WM um 5 % steigern. Sie verdienten in dem Quartal 560 Mio. GBP.
Die Interaktionen zwischen Betreibern und Spielern in Großbritannien nahm im betrachteten Zeitraum stark ab. Mit 2,9 Millionen Interaktionen sank deren Zahl gegenüber Ende 2021 um 10 %. Im Gegensatz dazu nahm die Anzahl aller aktiven britischen Spieler-Accounts um 13 % zu.
Auch bei den Spielautomaten konnte ein leichtes Plus von 2 % generiert werden. Dies sei aus Sicht der UKGC vor allem auf die Anzahl der in dem Bereich aktiven Spieler zurückzuführen. Diese habe im Vergleich um 8 % zugelegt.
Verantwortung der Glücksspiel-Anbieter in Großbritannien
Im Rahmen der Präsentation der neuen Zahlen wies die UKGC die Glücksspiel-Unternehmen auf ihre besondere Verantwortung gegenüber ihren Kunden hin. Die Behörde betonte in einem Statement:
Die Aufsichtsbehörde erwartet nach wie vor erhöhte Aufmerksamkeit von den lizenzierten Glücksspiel-Anbietern, da die Kunden auf unterschiedliche Weise von dem derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld im Land betroffen sind. Es wird davon ausgegangen, dass sich viele Menschen finanziell gefährdet fühlen, da sie in einer Zeit gestiegener Lebenshaltungskosten und der Rezession mit weiteren Unsicherheiten in Bezug auf ihre persönliche oder finanzielle Situation konfrontiert sind.
Dies müssten die Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Angebote auf jeden Fall berücksichtigen. Andernfalls, so die unterschwellige Drohung, werde die UKGC zu entsprechenden Maßnahmen greifen.
Wie diese Sanktionen aussehen können, erfuhr erst jüngst der Glücksspiel-Betreiber In Touch Games. Dieser wurde aufgrund von Verstößen gegen den Spielerschutz und Anti-Geldwäsche-Richtlinien Ende Januar zur Zahlung von 6,1 Mio. GBP verurteilt.
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