Sportwetten-Anbieter BetMGM reagiert auf mögliches Sport­wetten-Werbe­verbot in den USA

Posted on: 27/02/2023, 09:43h. 

Last updated on: 27/02/2023, 11:07h.

Der Sportwetten-Anbieter BetMGM hat eine Erklärung veröffentlicht, nach der er verstärkt Botschaften zum verantwortungsvollen Glücksspiel in seine Werbung einbinden wolle. Das Versprechen ist eine Reaktion auf einen in der vergangenen Woche eingebrachten Gesetzesentwurf des Abgeordneten Paul Tonko, der ein weitreichendes Sportwetten-Werbeverbot vorsieht.

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Sportwetten-Werbung soll in den USA einem Gesetzesentwurf zufolge verboten werden. (Bildkomposition: Casino.org)

BetMGM plane der am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung zufolge, ab dem 1. März 2023 verstärkt Spielerschutz-Botschaften in seine Werbemaßnahmen zu integrieren. Dies betreffe sowohl Marketing-Botschaften in der mobilen App und auf der Sportwetten-Webseite als auch Werbung in TV und Radio sowie auf Printprodukten.

Zudem sollen Botschaften zum verantwortungsvollen Glücksspiel über die digitalen Plattformen und Social-Media-Kanäle von BetMGM verbreitet werden.

Bet-MGM-CEO Adam Greenblatt erklärte:

Da die legale Sportwetten- und Online-Glücksspiel-Branche weiter expandiert, ist es wichtig, dass wir den Spielern nicht nur Hilfsmittel und Ressourcen an die Hand geben, damit sie verantwortungsbewusst und sicher spielen können, sondern auch, dass wir uns auch in unserer Werbung dem verantwortungsvollen Glücksspiel verpflichten.

Die neuen Spielerschutz-Botschaften seien speziell in Zusammenarbeit mit GameSense entwickelt worden. Dabei handelt es sich um ein umfassendes Programm für verantwortungsvolles Glücksspiel, das ursprünglich von der Massachusetts Gaming Commission eingeführt wurde.

Weitreichendes Sportwetten-Werbeverbot vorgeschlagen

Abzuwarten bleibt, ob Maßnahmen wie die von BetMGM angekündigten ausreichen, um ein Glücksspiel-Werbeverbot zu verhindern. So reichte in der vergangenen Woche der Abgeordnete Paul Tonko (Demokratische Partei) einen Gesetzesentwurf ein, der Sportwetten-Werbung nahezu vollständig verbieten soll.

Der Gesetzesentwurf mit dem Titel „The Betting on Our Future Act“ orientiert sich dabei am Tabak-Werbeverbot und ist eine Reaktion auf das rasante Wachstum der Sportwetten und der damit verbundenen Marketing-Ausgaben der Sportwetten-Anbieter.

Beispielhaft dafür seien Tonko zufolge die Marketing-Ausgaben von DraftKings, die sich allein im Jahr 2020 auf nahezu 500 Mio. USD (rund 472 Mio. EUR) beliefen. Tonko kommentierte:

Die Werbung für Sportwetten ist außer Kontrolle geraten. Der Kongress muss einer Branche Einhalt gebieten, die die Macht hat, dem amerikanischen Volk echten, weitverbreiteten Schaden zuzufügen.

Tonko zufolge würden die Sportwetten-Anbieter mit reißerischen Taktiken versuchen, neue Kunden anzulocken. Dem widersprach die Glücksspiel-Branche vehement. So erklärte die American Gaming Association (AGA), dass Verantwortung für die legale Glücksspielbranche selbstverständlich sei und auch zur Werbung dazu gehöre.

Es habe noch nie zuvor derart viele Ressourcen für das verantwortungsvolle Glücksspiel gegeben und der Branchenverband setze sich proaktiv für verantwortungsvolle Glücksspiel-Werbung ein. Das vorgesehene Gesetz jedoch würde das legale Glücksspiel schwächen und die Arbeit der Glücksspielaufsichten untergraben.

Angesichts dieser Argumentation dürfte keinesfalls klar sein, dass sich der Gesetzesentwurf zum Verbot der Sportwetten-Werbung durchsetzen wird.