Europäischer Glücksspiel­verband EGBA veröffentlicht neue Anti-Geldwäsche-Richtlinien

Posted on: 07/03/2023, 09:19h. 

Last updated on: 07/03/2023, 09:41h.

Die European Gaming and Betting Association (EGBA) hat am Montag neue Anti-Geldwäsche-Richtlinien für Online-Glücksspielanbieter veröffentlicht. Die neuen Standards sollen die Einhaltung der neuesten Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche in der EU gewährleisten.

Europa
Europaweite Anti-Geldwäsche-Richtlinien für die Online-Glücksspiel-Branche eingeführt (Bild: Pixabay)

Es handele sich, so die EGBA in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch], um die ersten europaweit geltenden Richtlinien. Die neuen Standards für das Online-Glücksspiel seien von Europas führenden Experten zum Thema überprüft worden. Dabei seien sowohl die neusten Technologien als auch neue Gesetze berücksichtigt worden.

Die neuen Anti-Geldwäsche-Richtlinien der EGBA enthalten branchenspezifische Hinweise unter anderem dazu, wie Online-Glücksspielanbieter Kunden hinsichtlich von Risiken bewerten können und wie mit verdächtigen Transaktionen umzugehen sei.

So weist die EGBA beispielsweise darauf hin, dass insbesondere Zahlungen mit Kryptowährungen eine hohe Wachsamkeit vonseiten der Betreiber erfordern. Teilweise sei Kunden durch die Zahlung mit Kryptowährungen eine vollständige Anonymität möglich und die Nachverfolgung der Herkunft der Gelder nicht immer möglich. Online-Glücksspielanbieter dürften jedoch nicht zu Plattformen für den Kryptowährungstausch werden. Daher sei es entscheidend, dass Online-Glücksspielanbieter bei der Akzeptanz von Kryptowährungen sicherstellen, dass die Zahlungsdienstleister, mit denen sie zusammenarbeiten, streng die Anti-Geldwäsche-Richtlinien einhalten.

Mit ihren neuen Richtlinien unterstütze die EGBA Online-Glücksspielbetreiber in der EU bei der Einhaltung verschiedener gesetzlicher Vorschriften. Insbesondere gehe es dabei um die neue AML-(Anti-Money-Laundering) Richtlinie der EU. Diese sieht unter anderem die Einrichtung einer neuen EU-Behörde vor. Diese soll unter anderem für die Überwachung der AML-Vorschriften in der Wirtschaft zuständig und voraussichtlich ab 2024 einsatzbereit sein.

Europaweite Standards zur Verhinderung von Geldwäsche

Dr. Ekaterina Hartmann von der EGBA erklärte, die Veröffentlichung der neuen Richtlinien sei ein Beweis für das Engagement des Verbandes im Bereich der Bekämpfung der Finanzkriminalität. Diese werde immer raffinierter, und an spezifischen Leitlinien für den europäischen Online-Glücksspielsektor habe es bislang gefehlt.

Hartmann erklärte weiter:

Diese Leitlinien sind ein wertvolles Instrument, um diese Lücke zu schließen und Anbietern zu helfen, die höchstmöglichen Standards zu erreichen.

Bereits jetzt hätten sich die Mitglieder der EGBA der Verhinderung der Geldwäsche verschrieben. Sie hätten allein im Jahr 2021 knapp 13.000 Verdachtsmeldungen an nationale Strafverfolgungsbehörden übermittelt. Zudem vertrete die EGBA ihre Mitglieder in entsprechenden europäischen Foren, so zum Beispiel in der Financial Action Task Force (FATF).