Spanien: Regierung beschließt 30 neue Spielerschutzmaßnahmen
Posted on: 15/03/2023, 09:06h.
Last updated on: 15/03/2023, 09:19h.
Spaniens Ministerrat hat einen Königlichen Erlass verabschiedet, mit dem der Spielerschutz verstärkt werden soll. Dieser beinhaltet 30 Maßnahmen, die darauf abzielen sollen, das problematische Spielverhalten zu minimieren. Dies teilte das spanische Verbraucherschutzministerium am Dienstag mit.
Eine der Zielgruppen des Königlichen Erlasses seien laut Verbraucherschutzministerium junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren. Darüber hinaus nehme er insbesondere auch jene Spieler in den Fokus, die bereits ein riskantes Spielverhalten aufweisen.
Dazu gibt das Verbraucherschutzministerium Folgendes an:
Generell gilt, dass Personen, die innerhalb von drei aufeinander folgenden Wochen Nettoverluste in Höhe von 600 EUR oder mehr (bei Personen unter 25 Jahren begrenzt auf 200 EUR) anhäufen, in die Kategorie des intensiven Glücksspiels fallen.
Ebenfalls als besonders schutzbedürftig gelten diejenigen Spieler, die sich selbst in Spanien vom Glücksspiel ausgeschlossen haben.
Komplexe Schutzmaßnahmen und harte Sanktionen
Zu den mit dem neuen Dekret verbundenen Verpflichtungen für Glücksspiel-Betreiber gehört das Versenden einer Nachricht, die Spieler erhalten müssen, sobald riskantes Spielverhalten festgestellt wird. Glücksspiel-Anbieter müssen in diesem Fall unverzüglich in Interaktion mit den betreffenden Spielern treten. Erhalten sie innerhalb von 72 Stunden keine Antwort vonseiten des Spielers, muss dessen Spielerkonto durch die Betreiber gesperrt werden.
Im Fall von riskantem Spielverhalten dürfen die Spieler zudem keine Kreditkarten mehr für das Glücksspiel einsetzen. Darüber hinaus sind die im Dekret festgelegten Risikogruppen von sämtlichen Werbeaktivitäten der Glücksspielbetreiber ausgeschlossen. Sie dürfen weder in VIP-Treueprogramme aufgenommen werden noch Einladungen zu Sportevents, Eintrittskarten zu Shows oder sonstigen Aktivitäten erhalten, die mit Glücksspiel oder Sportwetten in Verbindung stehen.
Zusammen mit den neuen Schutzmaßnahmen wurden im Falle von Verstößen harte Sanktionen beschlossen. Hierzu erklärt das Verbraucherschutzministerium:
Bei schwerwiegenden Verstößen betragen die Geldstrafen bis zu eine Million Euro und können zur Aussetzung der Glücksspiellizenz für sechs Monate führen. Bei sehr schweren Verstößen belaufen sich die Strafen auf bis zu 50 Millionen Euro und können den Verlust der Glücksspiellizenz nach sich ziehen.
Noch haben die Glücksspielbetreiber Zeit, sich auf die neuen Maßnahmen einzustellen. Der Königliche Erlass soll sechs Monate nach Veröffentlichung im Staatsanzeiger in Kraft treten. Für neue Verpflichtungen, deren Umsetzung als technisch komplex gilt, erhalten die Betreiber eine Frist von zwölf Monaten. Welche der Maßnahmen dies genau sind, wird sich mit der Veröffentlichung des Dekrets im Staatsanzeiger zeigen.
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