Glücksspielbehörde fordert Anbieter zu intensiverer Kooperation auf
Posted on: 16/03/2023, 09:32h.
Last updated on: 16/03/2023, 09:46h.
Seit Anfang des Jahres ist die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in Deutschland umfassend zuständig für die Glücksspiel-Regulierung und -Kontrolle. Im Rahmen des Symposiums Glücksspiel der Universität Hohenheim zog die Behörde nun eine erste Bilanz. Dabei forderte sie die Glücksspiel-Anbieter unter anderem zu einer intensiveren Kooperation mit dem staatlichen Kontrollorgan auf.
Im Rahmen des diesjährigen Symposiums Glücksspiel äußerte sich GGL-Vorstand Roland Benter vorsichtig zufrieden über die aktuelle Situation am deutschen Online-Glücksspiel-Markt. Die Glücksspielbehörde sei dabei auf einem guten Weg, um einen attraktiven legalen Markt zu schaffen, so Benter.
Glücksspielbehörde nimmt Anbieter in die Pflicht
Allerdings gebe es dem GGL-Vorstand zufolge durchaus noch Verbesserungspotential. Damit bezog Benter sich insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den Unternehmen rund um ihre Anträge für eine Online-Glücksspiel-Lizenz.
Benter betonte, dass der Großteil der Erlaubnisanträge durch die GGL beschieden sei. Er schränkte jedoch ein:
Dennoch sehen wir teilweise noch ungenügende Mitarbeit seitens der Online-Glücksspiel-Anbieter. Das betrifft sowohl die Zahlung der Sicherheitsleistungen als auch Mängel bei den eingereichten Einzelspielen im Bereich der virtuellen Automatenspiele.
Demnach führten diese Probleme zu Verzögerungen beim Genehmigungsprozess, was eine schnellere Kanalisierung vom illegalen zum legalen Online-Glücksspiel-Markt verhindere.
Gleichzeitig hob Benter die Gemeinsamkeiten hervor. Die Behörde verfolgten mit den lizenzwilligen Betreibern das gemeinsame Ziel, gleiche Wettbewerbsbedingungen unter Einhaltung des Spieler- und Jugendschutzes zu schaffen. Dafür aber seien „mehr Anstrengungen seitens der Anbieter“ erforderlich.
GGL sieht Fortschritte bei Schwarzmarkt-Bekämpfung
Bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels wies die Glücksspielbehörde auf erzielte Erfolge hin. Demnach hätten bereits zahlreiche Anbieter ihre Online-Angebote vom Markt genommen.
Darüber hinaus habe die Zusammenarbeit mit Zahlungsdienstleistern zur Reduzierung der Einzahlungsmöglichkeiten bei den illegalen Betreibern geführt. Dies trage dazu bei, deren Geschäfte erheblich zu erschweren.
Benter nahm die Veranstaltung ebenfalls zum Anlass, auf die jüngst geäußerte Kritik des deutschen Sportwettenverbands DSWV zu reagieren. Dieser hatte zurückgehende Einnahmen der lizenzierten Anbieter mit einer Zunahme der illegalen Online-Buchmacher begründet. Der GGL-Chef entgegnete, eigenen Marktanalysen zufolge liege die Kanalisierungsquote bei Sportwetten hierzulande bei 95 %.
Neben den geäußerten Kritikpunkten zeigte sich die GGL offen für mögliche Veränderungen. So führe die Behörde mit allen Beteiligten Gespräche, um gegebenenfalls notwendige Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen vorzunehmen.
Um welche möglichen Änderungen es sich dabei handelt, wurde nicht bekannt. Benter verwies in diesem Zusammenhang auf die vorgesehene Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages, für die es einen konkreten Fahrplan gebe.
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