Glücksspiel Großbritannien: Konsultation zur Neuregulierung gestartet
Posted on: 28/07/2023, 05:30h.
Last updated on: 27/07/2023, 06:56h.
Seit Monaten wird in Großbritannien über die anstehende Neuregulierung im Bereich Glücksspiel diskutiert. Nun hat die Glücksspielbehörde UKGC mit einer Konsultation über ihre Pläne begonnen. Diese könnten insbesondere für Online-Anbieter erhebliche Einschränkungen nach sich ziehen. Im Gespräch sind Einsatzlimits und Bonitätsprüfungen einzelner Spieler.
Am Mittwoch stellte die UKGC die Leitlinien für die Konsultation [Seite auf Englisch] zu den geplanten Änderungen der Lizenzbedingungen für das Online-Glücksspiel vor. Ziel der Initiative sei es laut Behörde, in den kommenden Monaten die Meinung der Öffentlichkeit einzuholen. Dazu zählten neben Spielern auch Glücksspielanbieter und weitere Interessengruppen.
UKGC-Direktor Tim Miller erklärte in einem Statement zur Bedeutung der Befragung:
Der heutige Tag ist ein wirklich wichtiger Moment, um die Verpflichtung aus dem Strategiepapier der Regierung in die Praxis umzusetzen.
Die Konsultation diene dazu, die Pläne zur Umsetzung der Vorschläge zu spezifizieren. Dazu diente Miller zufolge unter anderem die Einführung von Bonitätsprüfungen, die von der Glücksspielbranche in der Vergangenheit bereits mehrfach kritisiert wurden.
Die Behörde hatte vorgeschlagen, für Spieler, die innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.000 GBP (1.165 Euro) oder in 90 Tagen über 2.000 GBP verlieren, verpflichtende Bonitätschecks einzuführen. Weil Jüngere besser geschützt werden sollen, werde dies bei unter 25-Jährigen bereits ab dem halben Betrag der Fall sein.
Weitere Regeln für das Glücksspiel in Großbritannien
Neben der Kontrolle der finanziellen Möglichkeiten könnten auch präzisere Regeln für das Marketing kommen. Demnach sollen britische Verbraucher mehr Möglichkeiten erhalten, unerwünschte Werbung effektiv ausschließen zu können.
Dies sowie ein verantwortungsvolles Design der Online-Spiele habe zum Zweck, neben Problemspielern Minderjährige besser vor den schädlichen Auswirkungen des Glücksspiels zu schützen.
Um die Geschwindigkeit und Intensität beim Online-Glücksspiel in Großbritannien zu verringern und es gleichzeitig fairer zu machen, schlägt die UKGC eine Mindestspieldauer von fünf Sekunden je Session vor. Außerdem sollen Funktionen entfernt werden, mit denen Spieler das Spiel beschleunigen können. Auf diese Weise will die Behörde den Schaden für Betroffene verringern, die besonders schnell oder intensiv spielen.
Als Zeitraum für die Konsultation hat die UKGC die kommenden drei Monate festgelegt. Danach werde die Glücksspielbehörde die eingegangenen Meinungen und Antworten sichten, analysieren und entsprechende Schlussfolgerungen ziehen. Wann diese veröffentlicht werden oder Eingang in ein entsprechendes Gesetz finden, ist derzeit nicht bekannt.
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