UKGC: Glücksspiel-Anbieter Lindar Media muss knapp 700.000 GBP zahlen
Posted on: 21/09/2023, 06:37h.
Last updated on: 21/09/2023, 06:37h.
Die UK Gambling Commission UKGC hat den Glücksspiel-Anbieter Lindar Media mit einer Geldstrafe in Höhe von 690.974 GBP (799.500 Euro) belegt. Die britische Glücksspielbehörde sah es als erwiesen an, dass der Betreiber der Online-Glücksspiel-Marke MrQ gegen die Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche und zum verantwortungsvollen Glücksspiel verstoßen hat.
Die Geldbuße der UKGC folgt auf eine Einigung zwischen Lindar Media und der Behörde. Auf diese Weise entgeht das Glücksspiel-Unternehmen weiteren Ermittlungen und möglichen weitergehenden Strafen.
Laut UKGC wurden die Verstöße zwischen Juli 2021 und September 2022 begangen. Damals ergab eine Untersuchung der Kommission, dass die Anti-Geldwäsche-Strategien und -Verfahren von MrQ erhebliche Mängel aufwiesen.
In einem Statement erklärt die UKGC:
Die aufsichtsbehördliche Überprüfung ergab, dass die Verfahren von Lindar Media Limited zur Verhinderung von Geldwäsche und zum Schutz von Personen vor Schädigung oder Ausbeutung durch Glücksspiele unzureichend sind.
Darüber hinaus hätten bei Lindar Media Kontrollfunktionen bei Problemspielern versagt. Laut UKGC sei es deshalb möglich gewesen, dass Spieler 10.000 GBP und mehr verloren hätten, ohne dass der Kundenservice des Anbieters eingeschritten sei.
MrQ Trikotsponsor eines EPL-Clubs
Die Lindar-Marke MrQ ist in Großbritannien spätestens seit dem Beginn der neuen Fußballsaison einem größeren Kreis von Fans bekannt. Seitdem ist der Online-Glücksspiel-Anbieter Trikotsponsor des EPL-Clubs Watford FC.
Im Juni war die Sponsoring-Partnerschaft zwischen MrQ und Watford bekannt geworden. Das Unternehmen wirbt mit seinem Logo für die kommenden vier Jahre auf den Trikots des Teams. Dafür überweist Lindar dem Club jährlich 1 Mio. GBP.
Der Watford FC erlangte in den 1970er Jahren durch seinen bekanntesten Fan überregionale Berühmtheit: 1976 übernahm der in Watford geborene Elton John das Präsidentenamt des Vereins. Nachdem der Musikstar in den 1990er Jahren Teile des Clubs verkauft und wieder gekauft hatte, hält er noch heute einen Minderanteil an seinem Lieblingsverein.
Die UKGC hält dem Glücksspiel-Anbieter zugute, dass dieser bereits frühzeitig kooperierte. So seien Maßnahmen umgesetzt worden, um die festgestellten Mängel zu beheben und eine Wiederholung unmöglich zu machen.
Dies dürfte zu dem relativ milden Urteil der UKGC geführt haben. Lindar Media habe sich laut UKGC zudem bereiterklärt, die Summe zeitnah zu überweisen. Der Betrag solle dann in vollem Umfang für soziale Zwecke verwendet werden.
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