Singapur: Geldwäsche in Milliarden­höhe wegen illegalem Glücks­spiel

Posted on: 25/09/2023, 09:46h. 

Last updated on: 25/09/2023, 09:46h.

In Singapur gehen die Behörden seit Monaten gegen kriminelle Finanztransaktionen vor. In einem Zwischenfazit gaben die Ermittler nun bekannt, dass sie seit Beginn der Aktion Anfang August eine Summe in Höhe von über 2,4 Mrd. SGD (1,65 Mrd. Euro) beschlagnahmt haben. Die Gelder sollen aus Quellen wie dem illegalen Glücksspiel stammen.

Geldscheine
Die Polizei beschlagnahmte viel Bargeld (Bild: Polizei Singapur)

Ende vergangener Woche erklärte die Polizei von Singapur, dass sie deshalb gegen eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger ermittle. Diese stehe im Verdacht, die milliardenschweren Erlöse aus ihren Aktivitäten im Bereich der organisierten Kriminalität, wie beispielsweise illegalem Online-Glücksspiel und Betrug, in dem Stadtstaat zu waschen.

Im Rahmen der Ermittlungen habe die Behörde die illegalen Vermögenswerte auf mehreren Konten sowie in Form von Wertgegenständen sichergestellt. Dazu zählten diverse Konsumgegenstände aus dem Luxussegment.

In einer Erklärung [Seite auf Englisch] präzisierte die Strafverfolgungsbehörde, dazu gehöre die

… Sicherstellung von Bankkonten mit einem geschätzten Gesamtwert von mehr als 1,13 Mrd. SGD und Bargeld (einschließlich Fremdwährungen) im Wert von mehr als 76 Mio. SGD. Hinzukommen 68 Goldbarren, 294 Luxustaschen, 164 Luxusuhren, 546 Schmuckstücke und Kryptowährungen im Wert von mehr als 38 Mio. SGD.

Darüber hinaus habe die Polizei mehr als 110 Immobilien und 62 Fahrzeuge mit einem geschätzten Gesamtwert von mehr als 1,24 Mrd. SGD eingezogen. Auch teure Spirituosen und Wein sowie mehrere wertvolle Schmuckstücke gehörten zu den Gegenständen, die die Gruppe mit den Gewinnen aus ihren kriminellen Geschäften erworben habe.

Illegales Glücksspiel schades Ruf von Singapur

Insgesamt seien zudem über 204 elektronische Geräte wie Computer und Smartphones konfisziert worden. Mit diesen seien die illegalen Geschäfte abgewickelt worden.

Die Behörden fürchten, dass der als internationales Finanzzentrum bekannte Standort Singapur durch die Glücksspiel- und Geldwäsche-Ermittlungen Schaden nehmen könnte. Aus diesem Grund warnte die Finanzbehörde, dass sie energisch gegen Banken vorgehen werde, die gegen die Vorschriften verstoßen oder unzureichende Kontrollen zur Bekämpfung von Geldwäsche haben.

Bei den nun verkündeten beschlagnahmten Gegenständen muss es nicht bleiben. Die Polizei teilte mit, dass die Ermittlungen weiter andauern. Ob in dem Verfahren wegen illegalem Glücksspiel und Geldwäsche in Singapur auch gegen Einheimische ermittelt wird, wurde bisher nicht bekannt.

Gleiches gilt für das möglich Strafmaß, das den Beschuldigten droht. Nach aktuellem Stand stehen neun Männer und eine Frau aus Zypern, der Türkei, China, Kambodscha und Vanuatu vor Gericht.