Spielsucht-Beratung: GamCare meldet Anruferrekord
Posted on: 19/10/2023, 09:10h.
Last updated on: 19/10/2023, 09:10h.
Die britische Spielerschutz-Organisation GamCare vermeldet für das vergangene Jahr eine Rekordzahl bei Anrufen ihrer Beratungs-Hotline. Am Mittwoch erklärte die Organisation, dass im vergangenen Jahr insgesamt über 44.000 Kontaktanfragen bei der National Gambling Helpline eingegangen seien.
Die Zahl der von der Beratungs-Hotline registrierten Anrufe sei damit laut GamCare um 4,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Berichtsjahr 2021/22 seien es noch gut 42.000 Personen gewesen, die bei der Hotline um Rat und Hilfe ersucht hätten.
Als Folge der Anrufe seien insgesamt 38.456 Beratungsgespräche durchgeführt worden. Bei über 9.000 Personen seien vertiefte Sitzungen erfolgt.
Männer hätten mit 68 % den Großteil der Anrufer bei der Beratungs-Hotline ausgemacht, so GamCare. Mit 86 % habe die große Mehrheit der behandelten Personen angegeben, weiß zu sein. 7 % hätten sich als Asiaten und asiatische Briten bezeichnet.
Den Spielerschützern zufolge hätten 87 % die Behandlungsdienste wegen ihres eigenen Glücksspiels in Anspruch genommen. Bei 13 % habe es sich um Familienangehörige oder Bekannte gehandelt.
Auch zu den negativen Auswirkungen des Glücksspiels präsentierte die Organisation Daten. So habe übermäßiges Spiel bei 80 % zu Stress geführt, gefolgt von finanziellen Problemen (72 %), Stimmungstiefs (62 %) und Schwierigkeiten im sozialen Umfeld (54 %).
Mehr Spielerschutz bei Spielautomaten
Als mögliche Gefahrenquelle für Problemspieler hat GamCare neben Online-Angeboten auch das terrestrische Glücksspiel ausgemacht. Hier seien es insbesondere Spielautomaten, von denen Risiken für anfällige Spieler ausgehen könnten. Aus diesem Grund fordert die Organisation einen verstärkten Spielerschutz [Seite auf Englisch] bei diesen Geräten.
Als Verbesserungsmaßnahmen gibt GamCare die Einführung von Einsatz- und Zeitlimits mit verpflichtenden Spielpausen an den Automaten an. Darüber hinaus sollen Spieler an den Geräten die Höhe ihrer aufgelaufenen Gewinne oder Verluste jederzeit ablesen können.
Ein besser geschultes Personal in den Spielhallen gehöre nach Ansicht der Spielerschützer ebenfalls zur Grundausstattung, um Unheil von Betroffenen abzuwenden. Auf diese Weise könnten etwaige Problemfälle schneller identifiziert und die Spieler gezielt angesprochen werden.
Zudem müsse über eine Anhebung des Alterslimits bei Automaten mit Gewinncharakter, wie beispielsweise Greifautomaten oder Münzschiebern, nachgedacht werden. Diverse Studien hätten ergeben, dass es einen Zusammenhang zwischen dem frühen Spiel an diesen Geräten und späteren Glücksspielproblemen gebe. Somit könnte eine Anhebung des Alters dazu beitragen, dass die Anrufe bei der GamCare-Hotline künftig nicht weiter steigen.
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