Norwegen plant Gesetz zu Netzsperren gegen Glücksspiel-Anbieter
Posted on: 24/10/2023, 09:24h.
Last updated on: 24/10/2023, 09:25h.
In Norwegen sollen Netzsperren gegen im Land nicht lizenzierte Glücksspielanbieter künftig im Glücksspielgesetz verankert sein. Dies geht aus einem Gesetzentwurf hervor, den das Ministerium für Kultur und Gleichstellung am vergangenen Freitag vorlegte.
Den Vorschlägen der norwegischen Regierung zufolge soll die schwedische Glücksspielbehörde Lotteritilsynet künftig Internetanbieter anweisen können, Glücksspielanbieter zu sperren, die ihre Produkte am norwegischen Markt anbieten. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Spieler aus Norwegen auf die jeweiligen Webseiten zugreifen können. Statt auf der jeweiligen Glücksspielseite zu landen, erhalten Spieler in solchen Fällen eine Landingpage mit Informationen darüber angezeigt, warum die Webseite blockiert ist.
Henrik Nordal, der Leiter der norwegischen Glücksspielaufsicht, erklärte bereits im April zu den Netzsperren:
Die DNS-Sperren machten die riskantesten Glücksspiele weniger zugänglich und schützen so die norwegischen Spieler.
Die Netzsperren gehören allerdings nicht zu den einzigen Maßnahmen, die Norwegen gegen nicht lizenzierte Glücksspielanbieter ergreift. So sind den Banken beispielsweise Transaktionen mit diesen Unternehmen untersagt.
Erst im vergangenen Monat hatte die Glücksspielaufsicht von Norwegen angekündigt, Finanzinstitute künftig streng zu überwachen. Sie forderte mehrere Banken dazu auf, genau Bericht darüber zu erstatten, wie sie den Zahlungsverkehr mit im Land nicht lizenzierten Glücksspielbetreibern unterbinden.
Forderungen nach einem Ende des Glücksspielmonopols in Norwegen
Ob derartige von der Glücksspielaufsicht getroffene Maßnahmen tatsächlich zum Spielerschutz beitragen, gilt als umstritten. Vielmehr befürworten Branchenvertreter ein Ende des Monopolmodells in Norwegen und eine Öffnung des Marktes für lizenzierte Glücksspielanbieter.
Wie der europäische Glücksspielverband European Gaming & Betting Association (EGBA) Mitte September in einem Statement [Seite auf Englisch] erklärte, sei die Nachfrage nach diesen Anbietern hoch. Die Spieler würden aktiv nach internationalen Glücksspiel-Webseiten suchen. Diese würden ihnen eine größere Auswahl bieten.
Ein Lizenzsystem, so betonte die EGBA, würde zu einem besseren Spielerschutz beitragen. Profitieren würde aber auch der Staat, denn er könnte seine Steuereinnahmen erhöhen.
Die Nachbarländer Schweden und Finnland hätten sich aus diesen Gründen bereits zu einer Abkehr vom Glücksspielmonopol entschieden. In Europa sei Norwegen damit das einzige Land, das weiterhin an einem Monopol festhalte.
Wie der nun vorgelegte Gesetzentwurf zu den Netzsperren zeigt, scheint Norwegen für diese Argumente jedoch kein offenes Ohr zu haben. Ein Ende des Glücksspielmonopols scheint in dem Land derzeit also nicht in Sicht.
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