Spanien sanktioniert 30 Online-Glücksspielanbieter
Posted on: 10/11/2023, 09:30h.
Last updated on: 10/11/2023, 09:30h.
Die spanische Glücksspielbehörde Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ) hat im ersten Quartal 2023 insgesamt 30 Online-Glücksspielanbieter sanktioniert. Dies gab das Verbraucherschutzministerium von Spanien in dieser Woche bekannt.
Insgesamt erließ die DGOJ Bußgelder in Höhe von 71,4 Mio. EUR. Die betroffenen Unternehmen gab sie in ihrer Liste von Beschlussfassungen bekannt.
Zur Höhe der Geldbußen erklärte das Verbraucherschutzministerium:
Gemäß dem im Glücksspielregulierungsgesetz (LRJ) für diese Art von Verstößen festgelegten Strafen wurde der Großteil der Betreiber mit Geldbußen von jeweils 5 Millionen Euro bestraft, was insgesamt einen Betrag von mehr als 70 Millionen Euro bedeutet.
Damit beläuft sich die Summe der seit dem Jahr 2021 in Spanien verhängten Strafgelder auf insgesamt 252 Mio. EUR.
14 Online-Glücksspielanbieter in Spanien gesperrt
Im Fall von 15 der 30 sanktionierten Online-Glücksspielanbieter seien laut Verbraucherschutzministerium sehr schwere Verstöße festgestellt worden. 14 der Anbieter seien für einen Zeitraum von zwei Jahren gesperrt worden.
Branchenmedien weisen darauf hin, dass das Verbraucherschutzministerium in seiner Mitteilung nicht zwischen legalen und illegalen Anbietern unterscheidet. So seien die große Mehrheit der sanktionierten Anbieter, die in der Liste der DGOJ aufgeführt seien, nicht in Spanien lizenziert.
Das Verbraucherschutzministerium mache jedoch in seinen Erklärungen keinen Unterschied zwischen legal im Land operierenden Glücksspielanbietern mit Sanktionen aufgrund kleiner technischer Mängel und illegalen Anbietern, die weder über Spielerschutzmechanismen verfügen noch Steuern im Land zahlen. Die Vermischung legaler Anbieter mit minderen Verstößen und illegalen Anbietern sei ein erneuter Angriff der Politik auf den privaten Glücksspielsektor.
Abzuwarten bleibt nun einerseits, wie sich die Sanktionierungen im weiteren Verlauf des Jahres 2023 entwickeln. Die Branche dürfte zudem mit Spannung auf die Regierungsbildung im Land blicken. Mit ihr geht der Wechsel des Verbraucherschutzministers einher. So erklärte Verbraucherschutzminister Alberto Garzón bereits im Sommer, nicht wieder für das Amt verfügbar zu sein.
Garzón ist für seine kritische Haltung gegenüber dem Glücksspiel bekannt. In seiner Zeit als Verbraucherschutzminister wurden die Regularien für die Branche deutlich strikter, obwohl das Online-Glücksspiel in Spanien bereits vorab als gut reguliert galt und es geringe Spielersuchtquoten gab.
Demnach bleibt abzuwarten, ob die Online-Glücksspielbranche im kommenden Jahr neue Restriktionen erwarten muss oder die Zügel gegebenenfalls erneut gelockert werden könnten.
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