EGBA fordert Frankreich zur Regulierung von Online-Casinos auf
Posted on: 06/12/2023, 08:47h.
Last updated on: 06/12/2023, 08:47h.
Der Branchenverband European Gaming and Betting Association (EGBA) fordert die französischen Behörden auf, Online-Casinospiele zu regulieren. Grund hierfür ist die am Montag veröffentlichte Studie zum Glücksspiel-Schwarzmarkt in Frankreich. Diese weise laut EGBA darauf hin, dass das Land über einen der größten illegalen Online-Glücksspiel-Märkte der EU verfüge.
Um dem illegalen Glücksspiel im Land entgegenzuwirken forderte die EGBA [Seite auf Englisch] die französischen Behörden nun auf, das Online-Glücksspiel zu legalisieren.
Legale Online-Casinos als Mittel zum Kampf gegen das illegale Glücksspiel
Frankreich sei einer der bedeutendsten Glücksspielmärkte Europas. Zugleich sei es neben Zypern nur eines von zwei EU-Ländern, in denen Online-Casinos nicht legal seien. Dadurch entstehe ein Schwarzmarkt mit zahlreichen Risiken.
Aus der am Montag von der französischen Glücksspielbehörde veröffentlichten Studie geht hervor, dass der Glücksspielschwarzmarkt bis zu 1,5 Mrd. EUR jährlich generiert. Bis zu 11 % der Glücksspieleinnahmen würden bei in Frankreich nicht legalen Betreibern generiert. Rund die Hälfte der während der Untersuchungen aufgedeckten Angebote sei auf Glücksspielbetreiber zurückzuführen, die ihren Sitz in Curaçao hätten.
Bei den Spielern in Frankreich gebe es der EGBA zufolge eindeutig eine Nachfrage nach Online-Casinos. Da die französischen Gesetze diese aber nicht regulierten, sei die Sicherheit der Spieler gefährdet. In einem regulierten Online-Casino-Markt dagegen würde es Schutzmaßnahmen wie Selbstausschluss-Tools geben.
EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer erklärte:
Angesichts der Beliebtheit von Online-Casinos und der Notwendigkeit, die Verbraucher vor den Risiken des Schwarzmarktes zu schützen, müssen die französischen Behörden ihr derzeitiges Verbot von Online-Casinospielen dringend überdenken. Das Verbot ist kontraproduktiv und lässt die Verbraucher im Stich. Durch die Regulierung von Online-Casinospielen über ein Modell mit Mehrfachlizenzen würde Frankreich seine Verbraucher besser schützen, mehr Kontrolle über den Online-Glücksspielmarkt zurückerhalten und wichtige Steuereinnahmen sichern.
Wie Maarten Haijer betonte, sei nun die Zeit zum Handeln gekommen. Tatsächlich gibt es bereits länger vonseiten der Politik in Frankreich Bestrebungen, Online-Casinos zu legalisieren. So brachte der französische Abgeordnete Philippe Latombe bereits im März dieses Jahres einen Gesetzentwurf ein, der die Legalisierung von Online-Casinos vorsieht.
Im Jahr 2010, so betont der Entwurf, seien Online-Sportwetten, -Pferderennwetten und -Poker genehmigt worden. Gleichwohl sei der regulatorische Rahmen für Glücksspiele weiterhin sehr restriktiv. Die technische Entwicklung sowie das veränderte Konsumverhalten der Verbraucher würden die Legalisierung von Online-Casinos allerdings notwendig machen.
Nun bleibt abzuwarten, ob sich der Gesetzentwurf angesichts der aktuellen Warnungen der EGBA durchsetzen wird und Online-Casinos in naher Zukunft auch in Frankreich legal werden.
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