Glücksspielverband gegen Kreditkartenverbot in Schweden
Posted on: 27/02/2024, 09:50h.
Last updated on: 27/02/2024, 09:50h.
In Schweden formiert sich Widerstand gegen ein von der Regierung geplantes Kreditkartenverbot für das Online-Glücksspiel. Der Glücksspielverband Branschföreningen för Onlinespel (BOS) warnte [Seite auf Englisch] davor, dass dieses lediglich den Betreibern von nicht-lizenzierten Webseiten in die Hände spiele.
Ein Kreditkartenverbot würde laut BOS in Schweden dazu führen, dass das legale Online-Glücksspiel weitere Nachteile gegenüber dem Schwarzmarkt erleide. Spieler würden zu Anbietern wechseln, bei denen sie ihre Einsätze mit den Karten bezahlen könnten. Die Konsequenz sei, dass die ohnehin schwache Kanalisierungsrate im Land weiter abnehme.
BOS-Direktor Gustaf Hoffstedt erklärte:
Die Regierung verschafft dem unlizenzierten Glücksspielmarkt, der im Bereich der Online-Casinos einen Marktanteil von 41 Prozent hat, einen weiteren Wettbewerbsvorteil. Die Gefahr ist groß, dass das unlizenzierte Glücksspiel den Markt überholt und im Jahr 2024 einen größeren Gesamtmarktanteil als das lizenzierte Glücksspiel erreicht.
Die Regierung müsse aus diesem Grund ihren Fokus ändern. Es gehe darum zu zeigen, dass sie sich „auf der gleichen Seite wie die lizenzierten Glücksspielunternehmen“ befinde.
Zudem stehe das Online-Glücksspiel-Kreditkartenverbot im direkten Widerspruch zu Regierungsuntersuchungen. Es sei bedauerlich, dass sich die Regierung nicht auf ihren eigenen Sachverstand verlasse und stattdessen ein Verbot von Kreditkarten beim Glücksspiel forciere, so Hoffstedt.
Memorandum für Kreditkartenverbot
Ende vergangener Woche hatte das Finanzministerium ein Memorandum mit dem Vorschlag zur Einführung eines umfassenden Verbots der Bezahlung mit Kreditkarten beim Online-Glücksspiel in Schweden vorgelegt. Mit dem Vorschlag solle verhindert werden, dass Viel- und Problemspieler in die Verschuldung geführt werden, so die Behörde.
In Schweden unterliegen die lizenzierten Anbieter von Online-Glücksspiel einer umfassenden Sorgfaltspflicht. Dazu zählt die Verhinderung von übermäßigem Spielen. Ihre dafür eingeleiteten Maßnahmen müssen die Unternehmen den Behörden in einem Aktionsplan darlegen. Das Memorandum hat neben dem Kreditkartenverbot zum Ziel, der Glücksspielbehörde Spelinspektionen mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung der Aktionspläne einzuräumen.
Ob die Kritik des BOS dazu führen wird, die Planungen der Regierung zu beeinflussen, bleibt abzuwarten. Allerdings würde den Unternehmen im Falle eines Kreditkartenverbots beim Online-Glücksspiel noch ausreichend Zeit zur Umstellung bleiben.
Die Gesetzesänderung soll am 1. September in Kraft treten. Inklusive Übergangsfrist bliebe Betreibern sogar bis zum 1. April kommenden Jahres Zeit, um die Maßnahme umzusetzen.
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