Glücksspiel-Survey meldet konstante Glücksspielzahlen
Posted on: 06/03/2024, 01:00h.
Last updated on: 08/03/2024, 09:03h.
Das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und die Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen präsentierten gemeinsam mit dem Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) die Ergebnisse des Glücksspiel-Surveys 2023. Die Urheber der Analyse betonen, dass das Glücksspielverhalten in Deutschland im Vergleich zum vorherigen Glücksspiel-Survey aus dem Jahr 2021 weitgehend konstant geblieben ist.
Demnach haben 36,5 % der Bevölkerung in den letzten zwölf Monaten an mindestens einer Form des Glücksspiels um Geld teilgenommen. Dabei ist der Anteil bei Männern mit 40,4 % höher als bei Frauen, von denen mit 32,7 % nur knapp ein Drittel gespielt hat.
Geschlechterübergreifend am stärksten vertreten ist die Altersgruppe der 56- bis 70-Jährigen, von denen 41,2 % spielten. Zudem zeigt sich, dass Spieler mit Migrationshintergrund (29,8 %) wesentlich weniger aktiv sind als Personen ohne Migrationshintergrund (38,7 %).
Bei der Häufigkeit des Glücksspielkonsums werden weitere Unterschiede deutlich. So spielen 12,2 % aller Befragten mindestens wöchentlich. Weitere 9,8 % spielen einmal und 3,6 % zwei- bis dreimal im Monat. Hinzukommen 11,0 %, die seltener als einmal im Monat am Glücksspiel teilnehmen.
Wie in anderen Ländern nutzt laut Glücksspiel-Survey auch ein Großteil der Spieler in Deutschland lediglich eine Glücksspielform (27,2 %). 6,9 % nutzen zwei, 1,6 % drei und lediglich 0,9 % vier oder mehr Glücksspielarten. Lotto 6aus49 liegt demnach mit 19 % vor dem Eurojackpot (13 %) an der Spitze.
Bei Wahl des Vertriebskanals vertraut die Mehrheit der Befragten auf terrestrische Spielstätten. Ausschließlich diese Form nutzen 17,3 %, wohingegen nur 10,7 % allein auf das Online-Glücksspiel setzen. Besonders viele Anhänger genießt das stationäre Spiel dabei bei der älteren Bevölkerungsgruppe.
Konstanter Anteil von Problemspielern
Dem Glücksspiel-Survey zufolge sind 2,4 % von einer glücksspielbezogenen Störung betroffen. Dabei liegt der Anteil von Menschen mit leichten Spielproblemen bei 1,0 %, wohingegen bei je 0,7 % eine mittlere oder eine schwere Störung festgestellt wurde.
Dr. Sven Buth, Mitautor der Studie vom ISD, betonte:
Glücksspielstörungen stellen nicht nur für die Betroffenen eine erhebliche Einschränkung der Lebensgestaltung und Lebensqualität dar. Auch das soziale Umfeld ist oftmals selbst erheblichen finanziellen, sozialen und gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt, die mit der Erkrankung der nahestehenden Person einhergehen.
Der Anteil der Problemspieler bewegt sich im Vergleich zum Glücksspiel-Survey 2021 auf einem relativ konstanten Niveau. Damals wurden bei 2,3 % der Befragten spielbedingte Störungen identifiziert.
Kritik an der Studie kommt vom Deutschen Sportwettenverband (DSWV). Dieser weist darauf hin, dass die geäußerte wissenschaftliche Kritik an der Methodik des Glücksspiel-Surveys in der Neuauflage nicht berücksichtigt worden sei. Allerdings macht der Verband zugleich deutlich, dass der Spielerschutz auch für seine Mitglieder oberste Priorität genieße.
Ähnliche Artikel
Most Popular
Most Commented
-
Glücksspiel in den USA: Wachstum ohne Grenzen?
22/10/2024 — No Comments—
No comments yet