Entain meldet für 2023 Wachstum und Mega-Verlust
Posted on: 08/03/2024, 09:51h.
Last updated on: 08/03/2024, 09:51h.
Für den Glücksspielkonzern Entain gestaltete sich das vergangene Geschäftsjahr schwierig. Infolgedessen gab Entain am Donnerstag einen Verlust in Höhe von 936,5 Mio. GBP (1,09 Mrd. Euro) für 2023 bekannt. Zugleich zeigte sich das Unternehmen aufgrund seines Wachstums optimistisch.
Ausschlaggebend für den Mega-Verlust sind laut Entain die stark gestiegenen Kosten. Einen großen Anteil daran hat die rekordverdächtige Geldstrafe, auf die sich das Unternehmen mit den britischen Behörden geeinigt hat.
Nach jahrelangen Ermittlungen hatten die staatlichen Prüfer bei Entain grobe Rechtsverstöße festgestellt. Daraufhin verurteilten sie den Glücksspielkonzern zur Zahlung von 585 Mio. GBP.
Im vergangenen November hatte sich Entain mit der britischen Steuerbehörde auf die Einstellung des Strafverfahrens geeinigt. Die Beamten hatten dieses aufgrund von Verfehlungen von Entains Rechtsvorgänger GVC Holdings angestrengt. Diese waren in den Jahren 2011 bis 2017 in der Türkei erfolgt.
Weitere Kosten entstanden laut Entain durch erhöhte Abschreibungen sowie die Bereinigung des Portfolios. Allein in Großbritannien und den Niederlanden entstanden aus diesem Grund Kosten in Höhe von 40 Mio. GBP.
Auch die Ausgaben für den Rückzug aus nicht-regulierten Märkten wuchsen. 2023 hatte Entain bekräftigt, nur noch in Ländern mit legalem Glücksspielgeschäft aktiv sein zu wollen.
Wachstum und Optimismus
Trotz des hohen Verlusts äußerte sich Entain positiv über die geschäftliche Entwicklung im letzten Jahr. Grund dafür ist das zweistellige Wachstum des Unternehmens. So legten die Bruttospielerträge des Konzerns um 14 % zu. Ohne die Berücksichtigung der 50 %-Beteiligung am US-Buchmacher BetMGM steht noch immer ein Plus von 11 % zu Buche.
Besonders erfreulich entwickelte sich aus Entain-Sicht dabei das Online-Geschäft. Hier verzeichnete der Glücksspielbetreiber ein Wachstum von 12 %. Bei der Anzahl der Online-Kunden könne Entain im Jahresvergleich sogar um 23 % zulegen.
Entain-Chairman Barry Gibson zeigte sich deshalb zuversichtlich:
2023 war für Entain eine Zeit des notwendigen, aber letztlich positiven Übergangs. Wir haben die Qualität unserer Einnahmebasis erheblich gestärkt, unseren Vorstand erweitert und eine Lösung für ein kritisches, historisches, regulatorisches Problem gefunden.
Interims-CEO Stella David bekräftigte den guten Weg, auf dem das Unternehmen sich befinde. Entain verfolge einen klaren Plan zur Optimierung seiner Strategie und zur Neuausrichtung des Marktportfolios.
Der Konzern befinde sich „auf dem richtigen Weg“, um künftig weiter zu wachsen. Aus diesem Grund werde sich der für 2023 gemeldete Entain-Verlust in diesem Jahr nicht wiederholen. Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, ob diese Prognose eintrifft.
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