Glücksspielbehörde: Hoher Bedarf an Forschung zum Glücksspiel
Posted on: 13/03/2024, 09:47h.
Last updated on: 13/03/2024, 09:47h.
In dieser Woche findet an der Universität Hohenheim bereits zum 20. Mal das Symposium Glücksspiel statt. Im Rahmen der Veranstaltung bekräftigte die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) den Bedarf, der an Forschung zum Glücksspiel bestehe.
Die GGL erklärte auf dem Glücksspiel-Symposium in Hohenheim, bereits mehrere Studien in Auftrag gegeben zu haben. Der Wert der laufenden Forschungsprojekte belaufe sich auf insgesamt 1,39 Mio. EUR. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen zum Glücksspiel seien geplant.
GGL-Vorstand Ronald Benter betonte:
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage politischer und gesellschaftlicher Debatten. Der Bedarf für weitere Regulierungen muss sich aus Zahlen und Fakten ergeben. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Aufgaben als Regulierungsbehörde ist daher die Förderung und Initiierung von Glücksspielforschung. Hier haben wir trotz des vergleichsweise kurzen Bestehens unserer Behörde bereits einiges erreicht.
Der Ansatz der GGL hinsichtlich der Forschung zum Glücksspiel sei, unabhängige Experten für die Untersuchungen hinzuzuziehen. Auf diese Weise könne ein wissenschaftlicher Austausch zum Studiendesign und zur Methodik erreicht werden.
Forschungsprojekte zu Spielerschutz und Glücksspielwerbung
Bereits vergeben seien Studien zum Thema Spielerschutz im Internet sowie zur Glücksspielwerbung. Beide Studien wurden im Herbst 2023 ausgeschrieben.
Die beiden von der GGL beauftragten Studien wurden EU-weit ausgeschrieben. Als erste wurde die Studie „Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021“ an die Universität Bremen als einzige Bieterin vergeben. Die Leitung übernimmt der Glücksspielforscher Dr. Tobias Hayer vom Institut für Public Health und Pflegeforschung. Den Zuschlag für die Studie „Glücksspielwerbung im Fernsehen und im Internet im Spannungsfeld von Kanalisierung und Suchtprävention“ hat das Marktforschungsunternehmen eye square erhalten.
Geplant sei zudem eine weitere Untersuchung zum Schwarzmarkt und der Kanalisierung von Online-Glücksspielen. Ziel der Studie sei es, die verschiedenen Methoden zur Vermessung des Schwarzmarkts zu bewerten.
Zudem wolle die GGL Erkenntnisse darüber gewinnen, inwieweit die Kanalisierung der Spieler in den legalen Markt gelungen sei. Dies sei angesichts der neuen Regulierung des Glücksspiels bisher wenig erforscht worden.
Inwiefern die Ergebnisse der laufenden und geplanten Studien Einfluss auf politische und rechtliche Entscheidungen hinsichtlich des Glücksspiels haben werden, kommentierte die Glücksspielbehörde nicht. Allerdings betonte GGL-Vorstand Benter, dass die Behörde Entscheidungen erst dann treffe, wenn alle „Standpunkte und Interessenlagen“ angehört worden seien. Die GGL lege Wert auf einen offenen Austausch.
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