Italien erhöht Lizenzgebühr für Online-Glücksspiel
Posted on: 10/04/2024, 10:02h.
Last updated on: 10/04/2024, 10:02h.
In Italien kommen auf die Anbieter von Online-Glücksspiel neue Lizenzbedingungen zu. Dies gab die Regierung im Parlamentsanzeiger bekannt. Demnach wurden bereits entsprechende Änderungen im Regierungsdekret „Reorganisation des Glücksspiels“ vorgenommen.
Kernpunkt der Anpassung ist die Verlängerung von Lizenzen für das Online-Glücksspiel in Italien. Diese war durch juristische Streitigkeiten ausgelöst worden, die die italienische Zoll- und Monopolbehörde ADM mit einer Reihe von Glücksspielunternehmen ausfechten musste.
Bei dem Konflikt ging es um die geplante Kündigung von in den Jahren 2023 und 2024 auslaufenden Lizenzen. Die Regierung hatte bei der Behörde daraufhin einen Aufschub der Kündigungen erwirkt, bis das Gesetz rechtskonform überarbeitet ist.
Dem Gesetz zufolge werden Konzessionäre auf das Angebot einer App und einer Website je Glücksspielprodukt beschränkt. Diese dürfen zudem keine Skin-Wetten enthalten.
Darüber hinaus müssen die Unternehmen sicherstellen, dass ihre Online-Plattformen über Einsatzlimits verfügen, die von den Kunden individuell eingestellt werden. Bei Überschreiten der Grenzen müssen entsprechende Warnmeldungen verschickt werden.
7 Mio. Euro Lizenzkosten
Das überarbeitete Gesetz sieht die Vergabe neuer Konzessionen für das Online-Glücksspiel in Italien vor. Die Lizenzen werden demnach auf eine Laufzeit von neun Jahren begrenzt. Die Lizenzgebühr soll bei jeweils 7 Mio. Euro liegen.
Dies entspricht einer Steigerung um 3.500 %, denn seit dem Jahr 2018 liegt die Abgabe für Online-Konzessionen bei 200.000 Euro. Darüber hinaus kommen auf die Betreiber weitere Ausgaben zu. So sieht das Gesetz für jede Online-Glücksspiellizenz eine jährliche Gebühr in Höhe von 3 % der Bruttospielerträge vor.
Vertreter des Glücksspielverbands Logico kritisierten die geplanten Anpassungen. Die Preiserhöhung für Online-Glücksspiellizenzen käme einer wettbewerbsbeschränkenden Maßnahme gleich. Diese könne zur Halbierung der auf dem Markt aktiven Anbieter führen.
Laut Gesetz erhält die Behörde zusätzliche rechtliche Mittel im Kampf gegen das illegale Glücksspiel. Demnach kann sie künftig die Sperrung von Zahlungstransfers an diese Betreiber veranlassen.
Trotz der Kritik erwartet das Finanzministerium, dass sich mindestens 50 Betreiber um eine Konzession bewerben werden. In diesem Fall könnte die Staatskasse mit Lizenzeinnahmen in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe rechnen. Ob es tatsächlich dazu kommt und das Online-Glücksspiel in Italien für die erwarteten Einnahmen sorgt, hängt nun von den Unternehmen ab.
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