Britische Streitschlichter fordern Glücksspiel-Ombudsstelle
Posted on: 01/05/2024, 08:27h.
Last updated on: 01/05/2024, 09:09h.
Der britische Independent Betting Adjudication Service (IBAS) hat in dieser Woche erneut die Notwendigkeit betont, eine Glücksspiel-Ombudstelle einzurichten. Dies entspreche auch den Plänen der Regierung zur Neuregulierung des Glücksspiels im Land. Bislang ist die Benennung eines Glücksspiel-Ombudsmanns aber noch nicht erfolgt.
Der IBAS ist eine unabhängige Organisation, die als Schlichter zwischen Sportwettenanbietern und -kunden fungiert. Als Anbieter für alternative Streitbeilegung (Alternative Dispute Resolution, ADR) kümmere sich der IBAS eigenen Aussagen zufolge um über 80 % der Dispute zwischen Glücksspielanbietern und Spielern in Großbritannien.
Der Organisation Dispute Resolution Ombudsman (DRO) zufolge liegt der Hauptunterschied zwischen einem Ombudsmann und ADR-Systemen in den Aufgaben. So sei der Ombudsmann nicht nur dafür zuständig, Dispute beizulegen. Er sei auch dafür verantwortlich, Standards im entsprechenden Sektor zu verbessern, Schulungen durchzuführen und das Vertrauen in eine Branche zu stärken.
Glücksspiel-Ombudsstelle als zeitnahe Lösung für Spielerbeschwerden
Bereits im August 2022 stellte der IBAS Pläne [Seite auf Englisch] vor, die geplante Glücksspiel-Ombudsstelle auszufüllen. Ziele der Organisation würden dabei sein, den Aufgabenbereich des Ombudsmanns festzulegen und einen Fairplay-Kodex zu entwickeln.
IBAS-Geschäftsführer Richard Hayler begründete die Eignung der Organisation wie folgt:
Ich begrüße die Ernennung eines neuen Ombudsmanns, aber damit dies funktioniert, muss er von einer Organisation geleitet werden, die den Sektor versteht und eine Erfolgsbilanz bei der Unterstützung und dem Schutz der Verbraucher nachweisen kann. Ein Ombudsmann mit zusätzlichen Ressourcen, der auf dem Fundament des IBAS aufbaut, ist am besten geeignet, die Arbeit aufzunehmen, die Verbraucher zu schützen und die Standards der Branche durch faire, konsistente Entscheidungen und konstruktives Feedback zur Streitvermeidung anzuheben.
Verbraucher, die Konflikte mit Glücksspielbetreibern hätten, müssten Zugang zu einer unparteiischen Streitschlichtung haben. Dieser Bedarf sei momentan allerdings nicht gedeckt.
Der IBAS sei daher an der Einrichtung einer entsprechenden Glücksspiel-Ombudsstelle interessiert. Diese würde sicherstellen, dass Spieler die nötige Unterstützung „ohne unangemessene Verzögerung“ erhalten.
Ob kurzzeitig tatsächlich eine Glücksspiel-Ombudsstelle eingerichtet werden kann und ob der IBAS hierfür von der britischen Regierung als geeignet befunden wird, muss sich zeigen. Bis zum Sommer sollen die geplanten Änderungen der Glücksspielregulierung umgesetzt werden. Es könnte also innerhalb der kommenden Monate tatsächlich ein Glücksspiel-Ombudsmann in Großbritannien ernannt werden.
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