Gesichtserkennung für mehr Spielerschutz bei Jugendlichen gefordert
Posted on: 10/06/2024, 09:38h.
Last updated on: 10/06/2024, 09:38h.
Gesichtserkennung ist eine der Maßnahmen, die die Glücksspielbranche einsetzt, um die Identität der Spieler zu überprüfen. Zur Sicherstellung des Jugendschutzes insbesondere im Bereich des Online-Glücksspiels hat die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) eine solche Technologie nun auch für Jugendliche befürwortet.
Wie das Technologieunternehmen IDVerse Ende vergangener Woche bekanntgab, hat die KJM für Deutschland das Online-Altersverifikationssystem IDVerse zugelassen. Dieses prüft per Gesichtserkennung die Identität einer Person.
Mangelnde Überprüfung der Online-Aktivitäten von Jugendlichen
Durch die Unterstützung der KI-Lösung setze sich die KJM, so IDVerse, für innovative Lösungen zur Sicherheit von Minderjährigen im digitalen Zeitalter ein. Das Gesichtserkennungssystem biete einen „proaktiven“ Schutz gegen Online-Bedrohungen und stelle sicher, dass Minderjährige vor Identitätsbetrug ebenso wie vor unangemessenen Inhalten geschützt seien.
Ein Bericht [Seite auf Englisch] des Finanzdienstleistungsunternehmens Javelin Research & Strategy wies erst im vergangenen November auf die Gefahr des Identitätsdiebstahls und -missbrauchs von Kindern hin. Der Javelin-Untersuchung zufolge würden rund 54 % der Familien die Online-Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen nicht überwachsen. Damit sei das Risiko, schädlichen Inhalten ausgesetzt zu sein, deutlich erhöht. Entsprechend wichtig, so betonte IDVerse, seien Alters- und Identitätsüberprüfungen.
Besonders für den Online-Glücksspielbereich sei die KI-Technologie als wertvoll zu erachten. Gerade dort sei der Schutz von Jugendlichen ein entscheidendes Anliegen.
Spielerschutz und Privatsphäre gleichermaßen zu beachten
Zu einem ähnlichen Urteil wie IDVerse kam auch ein Gutachten des Instituts für Europäisches Medienrecht, durchgeführt im Auftrag der KJM. Allerdings wies das Gutachten auch auf die Risiken hin, die mit dem Einsatz von KI verbunden sein könnten und sprach sich diesbezüglich für „verfahrensrechtliche Vorkehrungen“ aus. Hierfür sei die Schaffung organisatorischer Netzwerke unter Einbindung der Behörden eine Möglichkeit.
Peter Violaris, Leiter des Bereichs Global Privacy bei IDVerse, wies seinerseits auf den Schutz der Privatsphäre hin und erklärte:
Bei IDVerse haben wir eine hochmoderne Technologie entwickelt, die nicht nur Kinder schützt, sondern auch die Privatsphäre aller Nutzer respektiert. Unser System stellt sicher, dass nur die notwendigen Informationen weitergegeben werden und dass die Daten sicher gehandhabt und nach der Überprüfung umgehend gelöscht werden. Gemeinsam mit der KJM setzen wir uns dafür ein, eine sichere Online-Umgebung für Kinder weltweit zu schaffen.
Das Gesichtserkennungssystem von IDVerse ist keineswegs die einzige von der KJM zugelassene Lösung zur Altersverifikation. Erst im Juni ließ die Kommission beispielsweise die Open Digital Identity Solution von adesso zu.
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