Britischer Teenager für MGM-Hacker­angriff mitverant­wortlich?

Posted on: 22/07/2024, 01:46h. 

Last updated on: 22/07/2024, 02:03h.

Im vergangenen September kostete ein Hackerangriff den US-Glücksspielkonzern MGM Resorts einen mehrstelligen Millionenbetrag. Hinter dem Angriff könnten aktuellen Ermittlungen zufolge junge Hacker stehen. In diesem Zusammenhang verhaftete die britische Polizei Ende letzter Woche einen Teenager.

Hacker
Die Hacker richteten einen Millionenschaden an (Bild: Pixabay/G. Altmann)

Am vergangenen Freitag vermeldeten die Behörden der britischen Region West Midlands den vorläufigen Erfolg bei den Ermittlungen im Rahmen der Cyberattacke gegen MGM Resorts. Demzufolge konnte die Polizei in der Stadt Walsall einen 17-Jährigen verhaften [Seite auf Englisch].

Detective Inspector Hinesh Mehta, Leiter der Abteilung für Internetkriminalität, erklärte:

Die Festnahme erfolgte nach einer umfassenden Untersuchung, die sich bis nach Amerika erstreckte. (…) Wir wollen eine klare Botschaft senden: Wir werden Sie finden! Das ist es einfach nicht wert.

Dem Teenager werde die aktive Mittäterschaft bei der Schadsoftwareattacke im vergangenen Jahr vorgeworfen. Unterstützt wurden die britischen Beamten von Mitgliedern des US-amerikanischen FBI, welches weltweit nach den potenziellen Tätern fahndet.

FBI lobt Kooperation

Auch die amerikanischen Behörden zeigten sich mit dem Ermittlungserfolg zufrieden. So betonte der stellvertretende Direktor der Cyber-Abteilung des FBI Bryan Vorndran, dass die Verhaftung einen deutlichen Beleg für die Stärke der nationalen und internationalen Kooperationen des FBI darstelle.

Das FBI werde in Abstimmung mit seinen Partnern auch weiterhin „unerbittlich gegen böswillige Akteure vorgehen“, so Vorndrans Drohung. Diese Warnung richte sich an alle Akteure im In- und Ausland, die es auf amerikanische Unternehmen abgesehen hätten.

MGM Resorts, das bei dem Hackerangriff zu den Hauptopfern zählte, äußerte sich in einem Statement erleichtert:

Wir sind sehr erfreut, dass wir die Strafverfolgungsbehörden dabei unterstützen konnten, einen der mutmaßlichen Kriminellen ausfindig zu machen und zu verhaften. (…) Wir wissen aus erster Hand, welchen Schaden diese Kriminellen anrichten können und wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden ist, um sich zu wehren.

Nach Angaben der britischen Polizei sei nicht von nur einem Täter auszugehen. Vielmehr handele es sich um eine lose Gruppierung von meist jüngeren Hackern, die es mit ihrer Schadsoftware auf bekannte Organisationen abgesehen habe. Anscheinend mit Erfolg, denn Berichten zufolge bezahlten ihre Opfer auf der ganzen Welt nach den Attacken Geldsummen in Millionenhöhe.

Dem festgenommenen Teenager blieb ein längerer Aufenthalt im Gefängnis vorläufig erspart. Kurz nach seiner Verhaftung wurde der Verdächtige nach Zahlung einer Kaution wieder freigelassen. Die Ermittlungen gegen ihn dauern allerdings weiter an.