Fortsetzender Trend zum Online-Glücks­spiel in Aus­tralien

Posted on: 31/07/2024, 06:00h. 

Last updated on: 31/07/2024, 06:56h.

In Australien nimmt der Trend vom Offline- zum Online-Glücksspiel zu. Drauf deutet eine neue wissenschaftliche Studie hin. Demzufolge spielen mittlerweile 33,4 % der Australier vorwiegend am PC oder Smartphone. Demgegenüber sank die Zahl der Nutzer terrestrischer Spielstätten auf 28,6 %.

Spielautomat
Auch bei Automaten geht der Trend zum Online-Spiel (Bild: Pixabay)

Der Studie [Seite auf Englisch] des Centre for Gambling Research der Australian National University zufolge ist das Online-Glücksspiel besonders in der Altersgruppe der 45- bis 55-Jahren populär. Zudem ist der Anteil der Spieler mit höherem Einkommen und Hochschulabschluss in der Gruppe der Online-Fans höher.

Trotz des Wachstums im Online-Bereich bewegt sich der Anteil der Bevölkerung, die in Australien am Glücksspiel teilnimmt, auf einem stabilen Niveau. So hatte dieser vor dem Jahr 2019 bei rund 60 % gelegen. Im Zuge der Corona-Pandemie war er auf etwa 50 % gefallen, um seitdem wieder auf gut 61 % anzusteigen.

Steigende Anzahl von Problemspielern

Allerdings wachse nach Aussage der Wissenschaftler mit dem Trend zum Online-Glücksspiel auch die Spielsuchtgefahr in Australien. In diesem Bereich habe die Umfrage zuletzt deutlich steigende Werte festgestellt.

Die Leiterin der Studie, Dr. Aino Suomi, erklärte dazu:

Während die Zahl der Australier, die Glücksspiele spielen, ähnlich hoch ist wie vor 12 Monaten – 60,3 % im Vergleich zu 61,3 % – ist die Zahl der Personen, die in riskantem Umfang spielen, von 11,6 & auf 13,6 % gestiegen. Das bedeutet, dass ein größerer Anteil der Glücksspieler einen Schaden erleidet.

Ursächlich dafür könnte die aufkommende Beliebtheit des Online-Spiels sein. Dieses sei nicht an Orte und Zeiten gebunden und jederzeit verfügbar. Hinzukomme, dass die soziale Kontrolle beim Spiel im Internet weitaus geringer sei.

Aus diesem Grund warnte die Forscherin, dass der unbegrenzte Zugang zu Online-Glücksspielen das Potenzial besitze, „echten Schaden anzurichten“. Es sei somit Aufgabe der Regulierungsbehörden, angemessen auf die Herausforderung zu reagieren und den Spielerschutz zu sichern.

Zu den beliebtesten Glücksspielen zählen laut Studie plattformübergreifend die Angebote der Lotterien. Diese werden von 46,8 % der Spieler genutzt. Dahinter folgen Rubbellose und Sportwetten sowie terrestrische und Online-Spielautomaten.

Das Forscherteam der Universität untersuchte zudem den Anteil der Menschen in Australien, die durch das Glücksspiel eines anderen negativ beeinflusst werden. Dabei kam heraus, dass dies bei etwa 1,2 Millionen Erwachsene und damit 5,3 % der Gesamtbevölkerung der Fall sei.

Zu den persönlich Betroffenen zählten dabei tendenziell Jüngere von 18 bis 24 Jahre. Diese schilderten, dass für sie mit dem Glücksspiel einer ihnen nahestehenden Person neben finanziellen auch psychische Probleme aufgetreten seien.