Glücksspielsteuer in den USA vor dem Aus?
Posted on: 01/08/2024, 10:52h.
Last updated on: 01/08/2024, 01:02h.
In den USA müssen lizenzierte Anbieter neben ihren regulären Abgaben eine Glücksspielsteuer auf Bundesebene zahlen. Dieser Sonderabgabe droht nun das Aus. Grund dafür ist ein überparteilicher Gesetzentwurf, den zwei US-Senatorinnen am Mittwoch ins Parlament einbrachten.
Die Initiative geht von den beiden Politikerinnen Catherine Cortez Masto und Cindy Hyde-Smith aus. Damit sind Vertreter der ansonsten heillos zerstrittenen Parteien der Demokraten und Republikaner in dem Versuch vereint, diese Glücksspielsteuer in den USA abzuschaffen.
Die Kritik an dem bisherigen Vorgehen richtet sich dabei vor allem an der ungerechten Behandlung lizenzierter Anbieter. Diese würden gegenüber illegalen Betreibern zusätzlich benachteiligt. Auf diese Weise werde der Schwarzmarkt gestützt, anstatt bekämpft zu werden.
In den USA müssen alle lizenzierten Glücksspielunternehmen eine Abgabe in Höhe von 0,25 % der Einsätze an die Staatskasse zahlen. Diese Steuer richtet sich somit nicht nach den Bruttospielerträgen, sondern fällt für sämtliche Einsätze an, unabhängig von den Auszahlungsquoten der Angebote. Deshalb klagen besonders Anbieter von Sportwetten und Online-Slots aufgrund ihrer niedrigen Margen über die Steuer. Branchenvertretern zufolge ist diese gleichbedeutend mit einer zusätzlichen Belastung von 5 %, die allein von den legalen Anbietern zu schultern ist.
Damit gibt es in den Vereinigten Staaten nun zwei parlamentarische Versuche, um die von den Glücksspielunternehmen ungeliebte Sonderbelastung zu ändern. So hatte vor wenigen Wochen die Senatorin Dina Titus einen Gesetzentwurf ins Spiel gebracht, bei dem die Steuer nicht abgeschafft, aber umgewandelt wird.
Laut ihres Vorschlags soll die Steuer zwar beibehalten, die Einkünfte aber neu aufgeteilt werden. Titus fordert, dass 50 % der Steuereinnahmen Bundesinitiativen zur Bekämpfung der Spielsucht zugutekommen sollen.
Lob vom US-Glücksspielverband
Der Gesetzentwurf fand in der Branche umgehend Beifall. Schon kurz nach dessen Präsentation lobte der Verband American Gaming Association (AGA) das ambitionierte Vorhaben.
AGA-Präsident Bill Miller [Seite auf Englisch] betonte die Entlastung für die Sportwetten-Anbieter:
Die AGA dankt den Senatorinnen für ihr Engagement für einen sicheren, verantwortungsvollen Sportwetten-Markt (…). Heute, da Sportwetten in 38 Bundesstaaten und Washington D.C. legal sind, stellt diese veraltete Steuer einen Wettbewerbsnachteil für legale Anbieter dar. Sie belohnt illegale Offshore-Buchmacher, die keine Bundes- oder Landessteuern zahlen.
Von der Eingabe zur Ablösung der Glücksspielsteuer in den USA erhofft sich der Verband zudem wirtschaftliche Impulse. Dieses Ziel verfolgt auch Cortez Masto.
Die Senatorin erklärte, dass der Gesetzentwurf für Glücksspielbetreiber den wirtschaftlichen Rahmen für Wachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze schaffe. Dies führe neben mehr Beschäftigung zu zusätzlichen Steuereinnahmen für den Staat. Nun liegt es am Repräsentantenhaus, ob das Vorhaben tatsächlich zu einem Gesetz wird.
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