Online-Casinos Neuseeland: Mit Lizenzen zum Multi-Millionenmarkt?
Posted on: 12/08/2024, 08:10h.
Last updated on: 12/08/2024, 08:10h.
Die geplante Legalisierung von Online-Casinos könnte der Glücksspielbranche in Neuseeland zu Mehreinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe bringen. Aktuellen Prognosen zufolge geht die Regierung von Bruttoerlösen in Höhe von 500 Mio. NZD (275 Mio. Euro) im Jahr aus.
Die Pläne der Regierung sehen vor, dass es Anfang 2026 die ersten lizenzierten Online-Casinos in Neuseeland geben soll. Ein Ziel der Legalisierung ist dabei die Bekämpfung des Schwarzmarktes.
Bekämpfung des Schwarzmarktes und Steuereinnahmen
Das Geschäft der illegalen Online-Betreiber wird von Branchenvertretern auf bis zu 900 Mio. NZD jährlich geschätzt. Im Vergleich dazu erscheint die offizielle Prognose zum legalen Markt vergleichsweise niedrig angesetzt.
Die Lizenzen für Online-Casinos sollen in Neuseeland im Auktionsverfahren vergeben werden. Erfolgreiche Bewerber müssen dabei sicherstellen, dass ihr Angebot dem strengen Jugend- und Spielerschutz des Landes entspricht. So soll Werbung für die Online-Glücksspielprodukte nur in begrenztem Rahmen möglich sein. Sponsoring-Aktivitäten sollen gänzlich illegal bleiben.
Neben dem Ausschluss nicht-lizenzierter Betreiber erhofft sich die Regierung von dem Schritt eine Steigerung der Steuereinnahmen. Sollten die legalen Betreiber tatsächlich alljährlich eine halbe Milliarde NZD an Bruttospielerträgen erwirtschaften, könnte die Staatskasse mit hohen Zusatzeinnahmen rechnen. Hinzukämen die aus der der Auktion der Lizenzen generierten Erlöse.
Neue Sportwetten-Marke
Im Gegensatz zu Online-Casinos sind Sportwetten in Neuseeland seit Jahrzehnten legal. Allerdings gibt es dort ein Monopol, das es nur dem Rechteinhaber TAB New Zealand erlaubt, als lizenzierter Buchmacher Geschäfte zu tätigen.
TAB-Besitzer Entain hat nun die Gründung einer neuen Marke angekündigt. Das Betcha getaufte Sportwetten-Produkt richtet sich an Spieler zwischen 18 und 29 Jahren. Neben einer besseren Ansprache der jüngeren Zielgruppe erhofft sich Entain von der neuen Marke eine bessere Position gegenüber nicht-lizenzierten Buchmachern.
Cameron Rodger, Geschäftsführer von Entain Australien und Neuseeland, erklärte:
In den drei Monaten bis Ende Juni 2024 sind die Ausgaben der Neuseeländer bei Offshore-Wettanbietern um 30 % gestiegen. Damit setzt sich der Trend der letzten drei oder mehr Jahre fort.
Bei den Jüngeren habe sich die Nutzung der Schwarzmarktangebote in den vergangenen fünf Jahren sogar verdoppelt. Mittlerweile setze die illegale Branche jährlich rund 180 Mio. NZD um, so Rodger.
Dieser Entwicklung wolle Entain mit dem Start von Betcha entgegentreten. Neben ihm dürfte auch die Regierung hoffen, dass das illegale Geschäft mit Sportwetten und Online-Casinos in Neuseeland durch die Maßnahmen zurückgedrängt wird.
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