GGL präsentiert FAQs zu Wetten auf Amateurligaspiele
Posted on: 21/08/2024, 09:34h.
Last updated on: 21/08/2024, 04:44h.
Das Angebot von Sportwetten auf Matches der unteren Amateurklassen ist in Deutschland verboten. Medienberichten zufolge umgehen allerdings viele Sportwetten-Anbieter diese Vorgabe. Nun hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Antworten zum Handling von Wetten auf Amateurligaspiele gegeben.
Aufgrund der aktuellen Berichte sah sich die GGL veranlasst, für Eindeutigkeit bei Anbietern und Nutzern von Sportwetten zu sorgen. Aus diesem Grund veröffentlichte die Behörde in dieser Woche eine Reihe von FAQs in Bezug auf die Amateurligaspiele.
Die GGL hebt darin hervor, dass eine Übersicht aller Wetten, die in Deutschland erlaubt sind, auf ihrer Webseite einzusehen sei. Gleiches gelte für die lizenzierten Anbieter. Wer nicht auf der Liste aufgeführt werde, betreibe ein illegales Angebot, wobei auch die Teilnahme daran strafbar sei.
Dabei macht die Behörde gleich zu Beginn deutlich:
Wetten auf Sportereignisse, bei denen ausschließlich oder überwiegend Minderjährige oder Amateure teilnehmen, sind in Deutschland unzulässig, es sei denn, es handelt sich um national oder international bedeutsame sportliche Großereignisse (z. B. Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele).
Das Verbot gelte neben Online-Wettangeboten auch für Sportwetten in terrestrischen Wettbüros. Um das Verbot durchzusetzen, sieht die Behörde die Buchmacher in der Pflicht.
Sie betont, dass die in Deutschland lizenzierten Betreiber technisch sicherstellen müssten, dass derartige Angebote für Spielende aus Deutschland nicht zugänglich sind. Dies gelte auch für Sportwetten-Produkte von Schwesterunternehmen aus dem Ausland.
Schlupfloch EU-Richtlinien
Die Glücksspielbehörde erklärt, dass es in der EU keine Harmonisierung des Glücksspielrechts gebe. Somit könnten in den EU-Mitgliedsstaaten erheblich voneinander abweichende Regelungen für Online-Sportwetten gelten.
Dies schließe laut GGL unter Umständen auch Wetten auf Amateurligaspiele in Deutschland ein. Um sicherzugehen, dass sie nicht bei einem nicht-lizenzierten Schwesterunternehmen eines in Deutschland legalen Betreibers spielen, sollten Wettende stets auf die .de-Endung der Webseite achten.
Sportverbände und Politiker verbinden mit Wetten auf Spiele der Amateurligen erhebliche Gefahren für die Integrität des Sports. Aufgrund der hohen, von der Wettmafia gezahlten Summen steige das Risiko von Spielmanipulation, je weniger die Akteure verdienen. Aus diesem Grund forderte in der vergangenen Woche auch Bremens Innensenator Ulrich Mäurer einen verschärften Kampf gegen diese Wettangebote und die darum herum entstandene illegale Industrie.
Um das Verbot von Wetten auf Amateurligaspiele durchzusetzen verweist die GGL auf ihren umfangreichen Sanktionskatalog. Bei Verstößen drohen den Betreibern ernste Konsequenzen.
Diese reichen von einer öffentlichen Abmahnung über eine Aussetzung der Erlaubnis bis hin zum Widerruf der Lizenz. Dies scheint bisher jedoch nicht ausgereicht zu haben, um die missliebigen Wetten gänzlich vom deutschen Markt zu verbannen.
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