Nieder­lande erhöhen Glücks­spiel­steuer bis 2026 auf 37,8 %

Posted on: 18/09/2024, 09:21h. 

Last updated on: 18/09/2024, 09:21h.

In den Niederlanden kommen auf Glücksspielanbieter höhere Ausgaben zu. Anfang der Woche gab die Regierung der Niederlande bekannt, die von den Unternehmen zu zahlende Glücksspielsteuer auf 37,8 % anheben zu wollen.

Parlament Niederlande
Die Glücksspielsteuer ist Teil des Budgetplans (Bild: Flickr/MP Rutte ,CC BY 2.0)

Damit droht den Betreibern von Glücksspiel jeglicher Form eine erheblich höhere Belastung als bisher. Aktuell berechnen die Niederlande den Unternehmen eine Glücksspielsteuer von 30,5 %.

Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der Vorstellung des Haushaltsplans für das kommende Jahr. In dem Budget erklärt Finanzminister Eelco Heinen eine ausgewogene Haushaltspolitik zur höchsten Priorität.

In diesem Zusammenhang betonte das Ministerium

Die Regierung betrachtet gesunde öffentliche Finanzen als entscheidend und wird eine Reihe von Maßnahmen umsetzen, die im Koalitionsrahmenvertrag festgelegt wurden, sowie zusätzliche Maßnahmen, um finanzielle Rückschläge aufzufangen.

Die Steuererhöhung wird die Unternehmen allerdings nicht auf einen Schlag treffen. Den aktuellen Plänen zufolge soll der Steuersatz im kommenden Jahr erstmals auf 34,2 % steigen.

Die Erhöhung auf die endgültigen 37,8 % ist für das Jahr 2026 angedacht. Mit dieser schrittweisen Steigerung der Glücksspielsteuer soll den Betreibern laut Regierung ausreichend Zeit für die Umstellung gegeben werden.

Keine unverhoffte Steuererhöhung

Die Glücksspielbetreiber trifft die Steuererhöhung nicht gänzlich unvorbereitet. So hatte die Regierungskoalition der Branche gegenüber schon vor der Vorstellung des Haushaltsplans Mehrbelastungen angekündigt. Einige Betreiber hatten im Vorfeld entsprechend reagiert.

So warnte die Nationallotterie der Niederlande, dass die Erhöhung der Glücksspielsteuer die Finanzierung von Programmen im Profi- und Amateursport beeinträchtigen könne. Die Nederlandse Loterij forderte die Koalition dazu auf, Lotterien im Gegensatz zu Casinos als „sanftes Glücksspiel“ einzuordnen, welches von Steuererhöhungen ausgenommen werden sollte.

Im Gegensatz zu den Betreibern haben die Steuerpläne für Spieler eine positive Überraschung parat. Demnach soll die für sie derzeit noch geltende Steuer auf Glücksspielgewinne von über 449 Euro eingestellt werden. Aktuell liegt diese bei immerhin 30,5 %.

Branchenvertreter übten Kritik an dem geplanten Vorgehen. Die Anhebung der Glücksspielsteuer belaste die Betreiber über Gebühr. Zudem werfe sie die Niederlande im Bestreben um einen fairen und regulierten Markt zurück. Die Unternehmen äußerten die Befürchtung, dass die Pläne dem Schwarzmarkt, der keinerlei Steuern im Land abführe, zusätzlichen Auftrieb geben könnte.

Der Glücksspielkonzern Flutter Entertainment kündigte bereits Konsequenzen an. Das Unternehmen erklärte den Rückzug seiner Marke Tombola.nl vom niederländischen Markt. Als Begründung führt Flutter neben den geplanten Einzahlungslimits explizit die Steuererhöhung an.