Britische Kultur­ministerin Lisa Nandy betont Engagement der Regierung für die Glücks­spiel­branche

Posted on: 18/10/2024, 05:00h. 

Last updated on: 18/10/2024, 08:34h.

Kulturministerin Lisa Nandy hat das Engagement der britischen Regierung für ein gesundes Wachstum der Glücksspielbranche hervorgehoben. Sie betonte, dass es wichtig ist, das richtige Gleichgewicht zwischen Spielerschutz und Förderung der Glücksspielindustrie zu finden.

Doppeldeckerbusse London
Kulturministerin Lisa Nandy will Gleichgewicht zwischen Glücksspielbranche und Spielerschutz schaffen (Bild: Pixabay/fietzfotos)

In der vergangenen Woche erschien zunächst ein Bericht des britischen The Guardian, in dem angedeutet wurde, dass die Regierung eine groß angelegte Steuererhöhung in Höhe von bis zu 3 Mrd. GBP (3,48 Mrd. Euro) in der Glücksspielbranche plant. Die Nachricht sorgte für große Irritationen und fallende Aktienkurse einiger Glücksspielunternehmen.

Anbieter wie Evoke und Entain mussten kurz nach der Veröffentlichung der Nachricht einen starken Rückgang im FTSE 100 Index verzeichnen. Bereits wenige Stunden später fielen die Aktien der Glücksspielunternehmen teilweise um über 10 %. Derzeit ist nicht abzusehen, ob und wann sich die Aktienkurse von dieser Nachricht wieder erholen werden.

Der Aktienkurs von Entain liegt nach dem Rückgang um 9 % derzeit bei rund 740,60 GBP (859,10 Euro). Entain ist seit dem 2. Februar 2016 als Unternehmen am Hauptmarkt an der London Stock Exchange gelistet.

Es wurde vermutet, dass die mögliche Steuererhöhung in der Glücksspielbranche ein Loch im Finanzhaushalt des Landes in Höhe von 22 Mrd. GBP (25,52 Mrd. Euro) stopfen soll. Die Pläne für eine mögliche Steuererhöhung sind unter anderem von der britischen Social Market Foundation vorgelegt worden. Die Organisation wird bereits seit einigen Jahren von Derek Webb, einem Multimillionär und früheren Pokerprofi finanziert.

Grainne Hurst, CEO des Betting and Gaming Council (BGC) [Seite auf Englisch] und Peter Jackson, CEO des Glücksspielriesen Flutter Entertainment, meldeten sich daraufhin zu Wort und betonten, dass sich mögliche Steuererhöhungen in Großbritannien negativ auf die gesamte Glücksspielindustrie auswirken könnten.

Lisa Nandy will Gleichgewicht zwischen Glücksspielsektor und Spielschutz finden

Bei einer Fragerunde im britischen Unterhaus gab Nandy an, dass ihr die Wichtigkeit des Glücksspielsektors bewusst ist. Gleichzeitig betonte sie jedoch auch, dass in Großbritannien vieles für den Spielerschutz getan werden muss.

Die große Bedeutung des Glücksspiels in Großbritannien ist auch an den jüngsten Zahlen zu erkennen, da knapp die Hälfte der Erwachsenen in einem Online-Casino spielt oder Sportwetten abgibt.

Nandy möchte ein gesundes Gleichgewicht zwischen der Glücksspielbranche und dem Schutz vor einer möglichen Spielsucht in Großbritannien finden.

Nandy erklärte:

Wir sind uns des Wertes dieser Branche und der Bedeutung für die britische Wirtschaft bewusst, sowie der Freude, die sie vielen Menschen bringt, und der Beschäftigungsmöglichkeiten, die sie den Menschen in jeder Nation und Region des Vereinigten Königreichs bietet.

Es bleibt abzuwarten, ob Nandy ihre Ziele erreichen und den Spagat zwischen der Unterstützung und Förderung der Glücksspielbranche und dem Spielerschutz in Großbritannien realisieren kann.