Brasilien: Sportradar und IBIA sollen Manipulation und Wettbetrug verhindern
Posted on: 31/10/2024, 05:30h.
Last updated on: 30/10/2024, 02:35h.
In Brasilien sollen Sportradar und IBIA künftig zur Verhinderung von Spielmanipulation und Wettbetrug beitragen. Die beiden Organisationen unterzeichneten in dieser Woche entsprechende Vereinbarungen mit dem brasilianischen Finanzministerium.
Das Ministerium schloss in dieser Woche zwei separate Vereinbarungen mit der IBIA und Sportradar. In beiden geht es darum, die Integrität von Sportwetten in Brasilien zum Start des regulierten Marktes Anfang 2025 zu sichern und Wettbetrug zu verhindern.
Die Software von Sportradar wird den Sport- und Wettbetrieb in dem Land genau überwachen, um verdächtige Vorfälle zu melden. Ziel ist es, für einen regulären Verlauf aller sportlichen Wettkämpfe zu sorgen.
Auf Sportradar kommt bereits eine konkrete Aufgabe zu. Der brasilianische Fußballverband CBF wandte sich an den Sportdatendienstleister, um eine mögliche Spielmanipulation zu prüfen. Der Verband hatte zuvor während des Pokalspiels zwischen Athletico und Cruzeiro Unregelmäßigkeiten registriert. Daraufhin bat der CBF Sportradar um einen detaillierten Bericht über das Spiel und die dabei getätigten Sportwetten. Anlass für möglichen Wettbetrug gab der Platzverweis des Cruzeiro-Spielers Rafa Silva. Dieser hatte nur drei Sekunden nach Betreten des Spielfeldes die Rote Karte erhalten. Sportradar soll nun untersuchen, ob es in diesem Zusammenhang ungewöhnliche Wettbewegungen gab. Durch seinen Ellenbogencheck gegen einen gegnerischen Spieler dürfte der Spieler den Rekord für den schnellsten Platzverweis in der Geschichte des brasilianischen Fußballs sicher haben.
Mit seiner langjährigen Expertise soll das Unternehmen die für die Sportwetten zuständige Behörde zudem technisch und personell unterstützen. Hinzukommt die Aus- und Weiterbildung des Personals in allen Fragen der Spielmanipulation, die Sportradar ebenfalls übernehmen wird.
Der Schweizer Datenspezialist zeigte sich geehrt von der Aufgabe. Die Vereinbarung spiegele die gegenseitige Verpflichtung wider, „eine nachhaltige, regulierte Sportwetten-Industrie in Brasilien zu etablieren“, so der für Sportintegrität zuständige Sportradar-Manager Felippe Marchetti.
Informationsaustausch mit der IBIA
Mit der IBIA (International Betting Integrity Association) schloss das Finanzministerium eine vergleichbare Kooperation. Künftig wollen beide Organisationen die Integrität von Sportwetten schützen, indem sie Informationen über verdächtige Wettaktivitäten austauschen. Zudem wollen sie bei Ermittlungen zum Wettbetrug in Brasilien zusammenzuarbeiten.
Regis Dudena, Sekretär für Wetten und Preise im Ministerium, sagte:
Die Zusammenarbeit mit IBIA wird die Arbeit der SPA im Kampf gegen die Manipulation von Sportereignissen stärken. Und gemeinsam werden wir dieses Problem auf weltweiter Ebene eindämmen.
IBIA-Direktor Khalid Ali fügte hinzu, dass Zusammenarbeit und Informationsaustausch der Schlüssel für den Erfolg der Integrität im Sport seien. Dies scheint in dem Land auch nötig.
Laut Schätzungen soll der Umsatz mit Sportwetten künftig bei 34 Mrd. USD liegen. Damit geht laut Finanzministerium ein erhöhtes Risiko für Wettbetrug in Brasilien einher, welches IBIA und Sportradar minimieren sollen.
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