Lizenziertes Glücks­spiel erleidet in Schweden Umsatz­rückgang

Posted on: 13/11/2024, 03:49h. 

Last updated on: 12/11/2024, 04:55h.

In Schweden musste das lizenzierte Glücksspiel im dritten Quartal 2024 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Dies vermeldete die Glücksspielbehörde Spelinspektionen bei Vorstellung ihres Quartalsberichts am Dienstag.

Bildschirm mit Online-Roulette
Online-Casinos konnten gegen den Trend wachsen (Bildgestaltung: casino.org)

Nach Angaben von Spelinspektionen fällt der Umsatzrückgang für das lizenzierte Glücksspiel in Schweden mit 1,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal jedoch vergleichsweise milde aus. Im Zeitraum von Juli bis September 2024 erwirtschafteten die legalen Betreiber Bruttospielerträge in Höhe von 6,66 Mrd. SEK (580 Mio. Euro).

Besonders betroffen von dem Rückgang war das terrestrische Glücksspiel in Schweden. Dies dürfte insbesondere an dem nahenden Ende der Spielstätten von Casino Cosmopol liegen.

Ursprünglich betrieb die zum staatlichen Glücksspielkonzern Svenska Spel gehörende Casino-Kette fünf Spielstätten im Land. Die zu Beginn des Jahrtausends in Göteborg, Malmö und Sundsvall eröffneten Casinos wurden jedoch in den vergangenen Jahren geschlossen. Somit wird derzeit nur noch der Betrieb am Standort in Stockholm aufrechterhalten. Doch auch die Existenz in Schwedens Hauptstadt ist akut gefährdet, da die Regierung aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit eine mögliche Schließung erwägt. Damit würde das skandinavische Land sein letztes legales Casino dieser Art verlieren.

Die Umsätze von Casino Cosmopol gingen im Jahresvergleich um über drei Viertel zurück. Während die Spielstätten im dritten Quartal des Vorjahres noch 132 Mio. SEK erwirtschaften konnten, lagen die Einnahmen im letzten Quartal nur noch bei 31 Mio. SEK.

Online-Glücksspiel wächst leicht

Im Gegensatz zu den Casinos konnte das Online-Glücksspiel leicht zulegen. So generierten die Anbieter von Online-Casinos und -Sportwetten im dritten Quartal Einnahmen von 4,33 Mrd. SEK. Damit liegen sie gegenüber dem Vorjahresquartal mit gut 2 % im Plus.

Allerdings gab es bei Betrachtung des zweiten Quartals auch für sie einen Rückschritt. In diesem hatten die lizenzierten Online-Betreiber noch 4,57 Mrd. SEK erlöst.

Einen Anstieg vermeldete die Behörde bei der Nutzung der Spielersperre. Ihr zufolge waren am Ende des dritten Quartals etwa 118.000 Personen wegen ihres problematischen Spielverhaltens über das Webtool Spelpaus.se [Seite auf Englisch] gesperrt. Gegenüber dem zweiten Quartal 2024 entspricht dies einem recht deutlichen Anstieg von 5,9 %.

Mit einem Umsatz von 1,36 Mrd. SEK stellen die Lotterieangebote den zweitstärksten Glücksspielsektor im Land. Bei einem Minus von 2,5 % kommen jedoch auch sie nicht um einen Umsatzrückgang herum.

Leicht besser verliefen die Geschäfte der Wohltätigkeitslotterien. Diese konnten mit Erlösen von 818 Mio. SEK ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal (823 Mio. SEK) immerhin annähernd halten.