Brasilien verbietet Glücks­spiel­werbung für Bonus­angebote

Posted on: 20/11/2024, 08:59h. 

Last updated on: 20/11/2024, 08:59h.

In Brasilien wird die Glücksspielwerbung für alle Bonusangebote verboten. Dies geht aus einer Entscheidung der Nationalen Verbrauchersekretariats (Senacon) hervor, die am Dienstag publiziert wurde.

Zuckerhut, Rio de Janeiro
Brasilen verschärft die Werberegeln (Bild: Pixabay/Paulo Duarte)

Damit dürfen die Betreiber in Brasilien künftig keinerlei Glücksspielwerbung für Bonusangebote jeglicher Art ausstrahlen. Das Verbot bezieht sich sowohl auf Werbung für Online-Casino-Boni als auch ähnliche Programme für Sportwetten.

Die von dem dem Justizministerium angegliederten Verbrauchersekretariat erlassene Maßnahme zielt darauf ab:

… den Online-Glücksspiel- und Wettmarkt in Bezug auf Boni und Werbung für Wettspiele zu überwachen, um Überschuldung zu verhindern und zu bekämpfen und auch die Sicherheit gefährdeter Personen in den Verbraucherbeziehungen zu gewährleisten, mit besonderem Augenmerk auf besonders gefährdete Personen wie Kinder und Jugendliche.

Durch die Entscheidung Nr. 2.344/2024 des Ministeriums wurde das Verbot zu einem Teil der neuen Glücksspielregulierung. Diese wird in dem lateinamerikanischen Land derzeit aufgrund der bevorstehenden Lizenzierung von Online-Sportwetten modifiziert.

Verbot der Werbeansprache von Minderjährigen

Das Verbrauchersekretariat verfügte überdies, dass an Minderjährige gerichtete Glücksspielwerbung ebenfalls illegal ist. Dies beinhaltet zum einen das Angebot von Boni, auch wenn diese nur der Verkaufsförderung dienen. Hinzukommt, dass jegliches Marketing für Casinos und Werbung für Online-Wettspiele mit festen Quoten für Kinder und Jugendliche unzugänglich gemacht werden muss.

Die neuen Anforderungen treten in Kraft, nachdem im Land vermehrt Bedenken hinsichtlich eines möglicherweise mangelnden Spielerschutzes geäußert wurden. Hinzukommt die Furcht vor einer finanziellen Überbelastung anfälliger Spieler.

Im Falle von Verstößen drohen Betreibern kostspielige Sanktionen. Das Ministerium entschied, dass sich die Geldstrafen auf bis zu 50.000 BRL (8.200 Euro) täglich belaufen können. Der Betrag wird so lange fällig, bis die gesetzlichen Anforderungen der Regierung vollständig erfüllt wurden. Vor der Geldstrafe spricht die Behörde eine Warnung aus. Danach haben die betroffenen Betreiber 20 Tage Zeit, um die festgestellten Mängel zu beheben.

Um für die Einhaltung der Regelung zu sorgen, verlangt das Sekretariat von den Anbietern die Vorlage eines Transparenzberichts. In diesem müssen die Unternehmen über die von ihnen ergriffenen Maßnahmen Auskunft geben.

Das Gesetz gilt für sämtliche auf der Liste des Sekretariats für Preise und Wetten (SPA) geführten Unternehmen. Diese sind bereits während der derzeitigen Übergangsphase zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember auf Brasiliens Glücksspielmarkt tätig.