Glücks­spiel­gesetze 2024: Teil 1 – viele neue Regeln in Europa

Posted on: 25/12/2024, 05:45h. 

Last updated on: 23/12/2024, 12:56h.

Die Glücksspielbranche war auch in diesem Jahr einem permanenten Wandel unterworfen. Neben neuen Technologien, Erlösquellen und Angebotsformen waren dafür 2024 in Europa aktualisierte und neue Glücksspielgesetze verantwortlich.

Europäische Fahnen, Paragrafen
In Europa änderte sich 2024 viel (Bilder: Pixabay)

Neue Glücksspielgesetze wurden 2024 beispielsweise in Europa in Irland, Belgien oder den Niederlanden erlassen. Auch in Finnland kommen auf die Branche erhebliche Änderungen zu.

Dort will die Regierung das bisher bestehende Glücksspielmonopol des Anbieters Veikkaus baldmöglichst beenden. Dafür soll der terrestrische und Online-Markt auch für andere Betreiber geöffnet werden. Als Termin für die Öffnung des Marktes peilt Finnland das Jahr 2026 an.

Ab diesem Zeitpunkt sollen auch internationale Glücksspielanbieter Lizenzen für Sportwetten und Online-Casinos beantragen können. Dem aktuellen Monopolanbieter Veikkaus bleibt dann der exklusive Zugang zu Lotterien und landgestützten Casinos sowie Spielautomaten.

Einschneidende Veränderungen wird es künftig in Irland ebenfalls geben. Dort aktualisierte die Regierung 2024 ein noch aus dem Jahr 1956 stammendes Glücksspielgesetz.

Dieses sieht die Gründung einer eigenständigen Glücksspielbehörde vor. Sobald dies geschehen ist, soll sie sich zunächst auf die Lizenzvergabe konzentrieren und die Einhaltung der Regeln überwachen. Dabei kann sie Verstöße mit Geldbußen von bis zu 20 Mio. Euro oder 10 % der Bruttospielerträge von straffälligen Betreibern ahnden.

Sehr strenge Anforderungen in Belgien

Besonders betroffen von härteren Anforderungen waren die Glücksspielanbieter in Belgien. Dort gilt sei September für alle Formen des Glücksspiels ein einheitliches Mindestalter von 21 Jahren.

Hinzukommt ein Verbot der Glücksspielwerbung, von der nur die Bandenwerbung in Fußballstadien kurzzeitig ausgenommen war. Diese Übergangsfrist endet jedoch bereits am 1. Januar 2025.

In der Schwebe hängen einige Modifikationen am französischen Glücksspielgesetz. Während eine Anhebung der Glücksspielsteuer zusätzliche Milliarden in die klammen Finanzkassen spülen soll, ist die Legalisierung von Online-Casinos weiterhin ein Streitthema. Noch ist nicht abzusehen, ob und wie sie Befürworter und Gegner mit ihren Vorschlägen durchsetzen.

Um niedrigere Einsatzlimits ging es für die Online-Glücksspielbetreiber in den Niederlanden. Diese wurden per Gesetz zum 1. Oktober auf maximal 700 Euro im Monat beschränkt.

Bei jüngeren Spielern ist die Verlustgrenze sogar noch niedriger. Damit diese einen zusätzlichen Schutz erfahren, dürfen für 18 bis 25 Jahre alte Spieler maximal 300 Euro monatlich verlieren.

Eine neue Verlustgrenze kommt auf Online-Anbieter in Großbritannien ebenfalls zu. Dort ordnete der Gesetzgeber vor wenigen Wochen an Limit von 5 GBP pro Runde an einem Online-Spielautomaten an. Es zeigt sich somit, dass viele Länder 2024 ihre Glücksspielgesetze verschärft haben, um den Spielerschutz auf ihren Märkten zu stärken.