Sport­radar meldet für 2024 deut­lichen Ab­schwung bei Spiel­mani­pulationen

Posted on: 10/01/2025, 10:34h. 

Last updated on: 10/01/2025, 10:34h.

Die Anzahl von Spielmanipulationen ist laut Sportradar 2024 deutlich gesunken. Der Schweizer Datendienstleister meldet für das vergangene Jahr ein Minus von 17 % bei verdächtigen Spiel- und Wettbewegungen.

Titelbild Sportradar-Report
Für 2024 meldet der Report ein Minus von 17 % (Bild: Sportradar)

Der von Sportradar Integrity Services veröffentlichte Report Integrity in Action 2024 Global Analysis & Trends [Seite auf Englisch] umfasst über 850.000 überwachte Matches in 70 Sportarten. Dabei stellten die Datenanalysten von Sportradar 1.108 Verdachtsfälle auf mögliche Spielmanipulationen fest.

Weltweite Verbreitung der Manipulation

Die Verdachtsmeldungen stammen aus lediglich zwölf Sportarten. 95 Staaten sind davon betroffen, was zeigt, wie weit verbreitet Match-Fixing auf der Welt ist.

An dem Betrug sind fast ausschließlich männliche Akteure beteiligt. Diesen weist Sportradar 1.057 Spielmanipulationen im Jahr 2024 nach, Frauen hingegen nur 51.

Die meisten Fälle registrierte Sportradar in Europa. Mit 439 möglichen Spielmanipulationen führt der Kontinent das Negativranking vor Asien (310) und Südamerika (245) an. In Afrika (69) und Nordamerika (43) wurden weitaus weniger Verdachtsfälle gemeldet, aus Ozeanien (2) so gut wie keine.

Trotz der vielen Meldungen aus Europa wurde dort auch einer der stärksten Rückgänge registriert. Laut Sportradar kam es 2024 zu 34 % weniger verdächtigen Aktivitäten. Nur in Afrika (-36 %) sanken die Zahlen noch deutlicher.

Mit 721 Fällen war der Fußball wie in den vergangenen Jahren auch 2024 am stärksten von den Betrügereien betroffen. Im Vergleich zu 2023 bedeutet dies allerdings ein Minus von 18 %. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich Brasilien, wo sich die Manipulationen annähernd halbierten.

Der IT-Dienstleister sieht in dem Minus von 17 % eine Trendumkehr. Nach Jahren steigender Fallzahlen konnte 2024 erstmals wieder eine Reduzierung erreicht werden.

Dies führt Sportradar auf die stetig verbesserte Überwachung von verdächtigen Aktivitäten im Sport und dem Wettmarkt zurück. Trotzdem müsse die Branche weiterhin wachsam bleiben.

Sportradar-Integrity-VP Andreas Krannich erklärte:

Der deutliche Rückgang der verdächtigen Spiele im Jahr 2024 stimmt uns optimistisch. Er zeigt aber auch, dass wir weiterhin wachsam und innovativ sein müssen, da die Zahl der verdächtigen Spiele nach wie vor hoch ist.

Zugleich zeigt sie Krannich kämpferisch. Durch verbesserte Dateneinblicke in die Wettbranche und kontinuierliche Aufklärung wolle der Dienstleister mit den wachsenden Herausforderungen Schritt halten.

Sportradar sei weiterhin bestrebt, die Methoden und Fähigkeiten zu verfeinern und mit der Sport- und Wettbranche zusammenzuarbeiten. Dies diene dem übergeordneten Ziel, ein „grundlegendes Fair Play zu unterstützen und die Integrität des Sports weltweit zu schützen“, so Krannich.