RedKings Poker schließt nach 13 Jahren
Posted on: 10/04/2019, 12:07h.
Last updated on: 10/04/2019, 12:07h.
Die von SkillOnNet betriebene und in Großbritannien lizenzierte Plattform RedKings kündigte vergangene Woche an, dass die Online Poker und Sportwetten Abteilungen am 28. April 2019 geschlossen würden. Das Online Casino würde allerdings bestehen bleiben.
Auf seiner Webseite schrieb RedKings, dass die Konten der Kunden auch weiterhin aktiv blieben und der Zugriff auf das Guthaben jederzeit möglich sei, um damit im Casino zu spielen oder eine Auszahlung zu veranlassen.
Bis zum 28. April 2019 könne auf der Plattform auch noch Poker gespielt werden. Allerdings gäbe es keine neuen Bonusaktionen mehr. Die Promotionen Chase und Point-pro-Day würden mit sofortiger Wirkung gestoppt.
Der Anbieter sagte weiterhin:
„Damit Sie weiterhin bei MPN Poker spielen können, haben wir mit unseren Freunden bei Betsafe vereinbart, unsere beliebten RedKings Promotionen zu übernehmen. Wir senden Ihnen die Details nächste Woche. Bitte stellen Sie sicher, dass alle Wetten bis zum 24. April abgeschlossen sind.
Wir danken Ihnen, dass Sie bei RedKings Poker gespielt und gewettet haben. Wir wünschen Ihnen viel Glück für die Zukunft.“
Ausstehende Boni können allerdings bis zum Tag der Schließung noch genutzt werden. Anschließend würden sie verfallen und nicht an Betsafe übertragen.
RedKings: 13 Jahre Online Poker Geschichte
RedKings war seit mehr als 13 Jahren ein fester Bestandteil in der Online Pokerwelt. Im Jahre 2006 stieg der Anbieter mit dem inzwischen nicht mehr existierenden OnGame Netzwerk in das Online Poker Geschäft ein und versuchte, sich in der wachsenden europäischen Poker Community einen Namen zu machen.
2010 diversifizierte RedKings seine Strategie und versuchte, auf neue Märkte vorzudringen, unter anderem indem dem Portfolio auch Sportwetten hinzugefügt wurden. Seit 2016 fungierte der Anbieter als Skin für MPN (Microgaming Poker Network).
Mit RedKings schließt ein weiteres britisches Unternehmen
In Großbritannien geben mehrere Anbieter ihre Aktivitäten teilweise oder auch gänzlich auf. Die genauen Gründe, warum RedKings seine Poker- und Sportwetten-Geschäfte aufgibt, sind bis dato nicht bekannt.
Allerdings wird gemunkelt, dass die in Großbritannien kürzlich erhöhten Steuerabgaben ursächlich dafür seien, dass sich einige Unternehmen vom britischen Markt zurückziehen.
Betreiber, die von der britischen Glücksspielkommission [Seite auf Englisch] lizenziert sind, müssen jetzt statt 15 % eine Steuerabgabe in Höhe von 21 % ihrer Jahresumsätze leisten.
Außerdem verschärfte die britische Regulierungsbehörde ihre Vorgaben und ahndet Vergehen der Betreiber mit hohen Geldbußen oder Sperrungen.
Der Anbieter BetBright gab seine Aktivitäten erst im vergangenen Monat auf, einen Tag, nachdem das Konkurrenzunternehmen 888 Holdings seine Plattform für 15 Millionen Pfund Sterling gekauft hatte.
Ende März 2019 sorgte die Nachricht, dass der Sportwetten-Anbieter 188BET den britischen und irischen Markt verlassen werde, für Aufsehen.
Verliert der Online Poker Markt an Boden?
Zahlreiche Online Poker Seiten versuchten, auf dem hartumkämpften Markt Fuß zu fassen. Einigen gelang es nicht. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur: Gesetzesänderungen, aber auch interne Konflikte und Skandale sorgten für die Schließung ehemals bekannter Online Poker Anbieter, zum Beispiel UltimateBet, Absolute Poker, PokerStars und Full Tilt Poker am legendären Black Friday.
Am 15. April 2011 schloss das US-amerikanische Department of Justice die Domains der größten Poker Webseiten. Den Betreibern wurde Betrug und Geldwäsche vorgeworfen. Bei Full Tilt Poker soll es auch zu einer Veruntreuung von Spielergeldern gekommen sein.
PokerStars zahlte eine Geldstrafe an die US-Regierung und erwarb Full Tilt. Der Poker Gigant schaffte es, wieder die Marktführung zu übernehmen. Ultimate Bet und Absolute Poker verschwanden allerdings gänzlich vom Markt.
Online Poker machte in den vergangenen Jahren enorme Veränderungen durch. Dies lässt sich auch an der Entwicklung der Geschäftspraktiken des Marktführers PokerStars beobachten.
Vor 2014 war PokerStars eine reine Online Poker Plattform. Nach der Übernahme durch Amaya Gaming für 4,9 Milliarden US-Dollar wurden dem Portfolio Casinospiele sowie Sportwetten hinzugefügt.
Ein Blick auf die jüngsten Statistiken könnte die Erklärung für die Veränderungen bieten. Der Umsatz, der im Jahre 2018 in Großbritannien mit Online Poker generiert wurde, belief sich auf 107 Millionen Pfund Sterling.
Im Vergleich dazu betrugen die Einnahmen allein durch Online Spielautomaten 2 Milliarden Pfund Sterling.
Da mit Casinospielen und Sportwetten deutlich höhere Umsätze generiert werden, fokussieren sich auch ehemals reine Online Poker Anbieter nun vermehrt auf Casino-Produkte.
Für ein kleineres Unternehmen wie RedKings könnte es daher wahrscheinlich die einzige Option gewesen sein, sich von der Poker-Webseite zu trennen und sich auf das Casino-Geschäft zu fokussieren.
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