Mit neuem Vertriebspartner: Novomatic expandiert im indopazifischen Raum
Posted on: 23/04/2019, 12:30h.
Last updated on: 23/04/2019, 12:34h.
Der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic treibt seine Expansion im asiatischen Raum voran. Dies teilte der Konzern am Ostermontag mit. Gemeinsam mit der australischen IndoPacific Gaming, die den Vertrieb der Novomatic-Produkte übernehmen wird, sollen die Märkte der Region Asien/Pazifik ausgebaut werden.
Big Player streckt die Fühler aus
Die Novomatic-Gruppe mit Hauptsitz im niederösterreichischen Gumboldskirchen ist mit über 30.000 Mitarbeitern einer der größten Glücksspieltechnologiekonzerne der Welt.
Nun streckt der seit 1980 am Markt agierende Big Player, zu dem unter anderem auch die Admiral Sportwetten GmbH gehört, seine Fühler in den asiatisch-pazifischen Raum aus.
Künftig sollen die Produkte der Österreicher, die sich als Full-Service-Anbieter der Gaming Industrie verstehen, verstärkt in Vietnam, Nepal, Goa, Sri Lanka, Laos und Kambodscha angeboten werden.
Eine Vertriebspartnerschaft mit der IndoPacific Gaming aus Gladesville, Australien soll den Einfluss des Unternehmens in der Region ausbauen, wie Novomatic CEO Harald Neumann in einem Statement erklärte:
Unser Fokus liegt heuer, nach dem Wachstum der letzten Jahre, auf der Steigerung unserer Synergien, auch durch die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Diese Vertriebskooperation mit IndoPacific Gaming ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin und ermöglicht uns, eine noch breitere Zielgruppe anzusprechen.
Hotspots des Glücksspiel-Tourismus
Insbesondere der indische Bundesstaat Goa, Laos und Kambodscha gelten als Hotspots des neuen asiatischen Glücksspiels und somit als besonders attraktiv für ausländische Anbieter und Investoren.
Der Umgang mit dem Glücksspiel in Asien weist von Land zu Land große Unterschiede auf. In China stehen Poker und Co., abgesehen von der Sonderverwaltungszone Macau, unter Strafe. Ebenso im streng muslimischen Indonesien.
Der Besuch eines Casinos ist in Südkorea nur Ausländern vorbehalten, in Malaysia haben Muslime keinen Zutritt.
In Indien ist die Glücksspielgesetzgebung Ländersache. Vorreiter ist der südindische Bundesstaat Goa, der sechs der bis dato acht existierenden Casinos des 1,3 Milliarden-Einwohner-Landes beherbergt.
In Thailand sind Casinos verboten, dafür bieten legale grenznahe Spielstätten in Laos, Kambodscha und Myanmar Einheimischen und Besuchern ein breites Spielangebot.
Das Portfolio von Novomatic umfasst neben Spielequipment und dem Betrieb von Spielbanken und -hallen unter anderem auch das Angebot von Lösungen in Bezug auf Online-, Mobile- und Social Gaming, Zahlungs- und Managementsysteme sowie Dienstleistungen im Glücksspielsektor.
Erste Erfolge in Vietnam
Derzeit bietet Novomatic seine Leistungen in mehr als 70 Staaten der Welt an. In über 50 von ihnen verfügt der Konzern über eigene Firmenstandorte, weitere werden von regionalen Vertriebspartnern betreut.
So konzentriert sich die Jade Entertainment and Gaming Technology bereits seit Jahren für Novomatic auf einen Großteil der Märkte Südostasiens und verfügt über Niederlassungen in Vietnam, Malaysia, Macau und auf den Philippinen.
Wie der Konzern auf seiner Webseite mitteilt, geht das Konzept auf:
Seit vergangenem Januar sind Novomatic und Jade Entertainment unter anderem Hauptausstatter des neueröffneten Corona Resort und Casino auf der vietnamesischen Insel Phu Quoc.
Rund 35 % des Equipments und der Services in der neuen Glücksspieloase im Golf von Thailand werden von Novomatic und Aristocrat-Entwickler Aimsworth gestellt.
Am Puls der Zeit
Mit dem Vorstoß, das Angebot eigener Spiele, Technologielösungen, Systeme, Jackpots und Sportwetten nun auch in weiteren asiatischen Ländern aktiv voranzutreiben, zeigt das österreichische Unternehmen Novomatic, dass es auch knapp 40 Jahre nach seiner Gründung im Jahr 1980 nach wie vor den Finger am Puls der Zeit hat.
Denn obwohl das Glücksspiel den Einwohnern etlicher asiatischer Länder über lange Zeit per Gesetz verboten war oder noch immer ist, ist der asiatische Markt in Bewegung geraten.
Vielerorts entstehen neue Casinoprojekte, in denen das Spiel um Glück und Geld nicht nur offiziell erlaubt, sondern sogar sehr erwünscht ist.
Brachliegender Milliardenmarkt?
Erst vor zwei Wochen hatte das in Las Vegas ansässige Milliarden-Unternehmen Wynn Resorts seine Gespräche zur Übernahme der australischen Crown Gruppe abgesagt, nachdem mutmaßliche Details der Verhandlungen bekannt geworden waren.
Beobachter gingen davon aus, dass die Übernahme des Casino-Imperiums des Australiers James Packard den Einfluss der Wynn-Gruppe im asiatischen Raum gegenüber Mitbewerbern wie Las Vegas Sands und Melco hätte stärken sollen.
Für Novomatic selbst dürfte zweitrangig sein, welche Casinobetreiber im indopazifischen Raum auf ihre Produkte und Dienstleistungen zurückgreifen.
Klar hingegen ist, dass die asiatische Region einen von der Industrie noch weitgehend unbearbeiteten Milliardenmarkt darstellt. Wohl nicht mehr lange, wenn es nach dem Willen des Anbieters aus Österreich geht.
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