Verdacht auf Wettmanipulation im irischen Fußball
Posted on: 21/05/2019, 11:36h.
Last updated on: 21/05/2019, 11:44h.
Der irische Fußballverband Football Association of Ireland (FAI) hat am Montag bekanntgeben, dass er zu einer Partie des letzten Spieltags Untersuchungen eingeleitet hat. Dabei geht es um den Verdacht der Manipulation eines Matches zwischen zwei Clubs der zweiten irischen Liga.
Bei dem fraglichen Spiel handelt es sich um die Partie von Cobh Ramblers gegen Limerick FC, die der Gast aus Limerick mit 3:2 für sich entschied. Nach Angaben der FAI waren rund um das Match verdächtige Bewegungen im Zusammenhang mit Sportwetten festgestellt worden.
Sieg dank zwei gegebener Elfmeter
Die als Außenseiter in die Partie gegangenen Spieler von Limerick führten am Samstag rasch mit 2:0, ehe die Ramblers ausgleichen konnten. Letztendlich konnte Limerick sich jedoch durchsetzen, wobei dem Club zwei gegebene Elfmeter zugutekamen.
Die League of Ireland First Division [Seite auf Englisch] ist mit der 2. Deutschen Bundesliga vergleichbar. In der auch SSE Airtricity League First Division genannten Liga sind zehn Teams vertreten. Nach Abschluss der Saison steigt das beste Team direkt in die 1. Liga, die League of Ireland Premier Division, auf, während die zweitplatzierte Mannschaft in der Relegation gegen den Vorletzten der 1. Liga antritt. Die derzeit auf den Rängen 6 und 8 platzierten Clubs aus Limerick und Cobh kommen in dieser Saison dafür jedoch nicht mehr in Betracht.
Buchmacher stellten Wettangebot zu der Partie ein
Auslöser für die Untersuchungen war eine Nachricht von Stephen Henderson, Manager des unterlegenen Teams von den Cobh Ramblers, das als Favorit in das Spiel gegangen war. Seiner Information zufolge waren zuvor hohe Summen auf einen Sieg des FC Limerick gewettet worden, weshalb einige Buchmacher für die Partie keine Wetten mehr annahmen.
Stephen Henderson sagte dazu:
“Wir sind nur eine Gruppe von Freiwilligen, die versucht, einen Club zu managen. Wir haben in den letzten vier Jahren sehr viel gearbeitet und möchten nicht, dass dies durch irgendetwas beschädigt wird.”
Wie die britische Tageszeitung The Times berichtet, stellten die Anbieter Paddy Power und bet365 angesichts der auffällig hohen Umsätze ihre Wetten zu dem Spiel ein, kurz bevor Limerick das 1:0 erzielte. Ein solcher Schritt kommt in der Sportwetten-Blanche äußerst selten vor.
Um weitere Wetten auf ein womöglich manipuliertes Match zu unterbinden, stoppen die Buchmacher im Verdachtsfall alle Angebote zu dem betreffenden Spiel und leiten Ermittlungen ein. Gleichzeitig informieren sie den zuständigen Verband.
Die Cobh Ramblers äußerten sich in einem Statement zu den Vorgängen:
“Wir haben die FIA offiziell gebeten, Untersuchungen einzuleiten. Dem Vorstand von Cobh Ramblers sind die Spekulationen über das Spiel der SSE Airtricity League am Samstag bekannt. Der Club wird die FIA bei ihren Untersuchungen unterstützen. Solange diese andauern, wird der Verein keinen weiteren Kommentar dazu abgeben.”
Die FIA gab daraufhin bekannt, dass sie das Geschehen nun genau prüfen werde. Es ist nicht der erste derartige Fall in der zweithöchsten irischen Liga, denn die FIA untersuchte bereits im April verdächtige Wettbewegungen rund um ein Ligaspiel.
Auch damals war der Club von Limerick betroffen, denn es ging um seine Partie gegen den Shelbourne FC aus Dublin, die die Hauptstädter mit 2:0 für sich entschieden hatten. Der Verdacht auf eine Wettmanipulation wird derzeit noch immer untersucht.
Angesichts des aktuellen Vorfalls kündigte die FIA an, beide Fälle genauestens unter die Lupe nehmen zu wollen. Daran haben sowohl die Fußballvereine als auch die Buchmacher großes Interesse. Denn der Verdacht auf eine Manipulation von Spielen ist für beide Branchen gleichermaßen schädlich.
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