Altenpflegerin gewinnt im Lotto und geht leer aus
Posted on: 02/07/2019, 01:07h.
Last updated on: 02/07/2019, 01:31h.
Eine 26-jährige Altenpflegerin aus Köln hat Mitte Juni beim Eurojackpot alle Zahlen richtig getippt und wähnte sich als glückliche Gewinnerin von 55 Millionen Euro. Doch nur wenige Tage später teilte ihr die Lottogesellschaft mit, sie habe keine Gewinnansprüche.
Eine Altenpflegerin aus Köln soll beim Anbieter Lottoland für die Eurojackpot-Ziehung vom 14. Juni per Smartphone mit dem Quicktipp auf die Zahlen 8, 23, 40, 41, 42 und auf die Zahlen 2 sowie 10 gesetzt haben. Als sie die Zahlen am Tag der Ziehung mit dem Ergebnis des Eurojackpots verglich, sei sie davon ausgegangen, sie habe den Jackpot gewonnen.
Mit ihrer Teilnahme an der Lotterie bei Lottoland hat die Lottospielerin nicht wie vermutet den Eurojackpot geknackt. Statt beim Eurojackpot der staatlichen Lotterien zu tippen, hat sie bei einer Zweitlotterie auf die Zahlen des Eurojackpot gewettet. Zweitlotterien verfügen zwar über eine EU-Konzession, nicht jedoch über eine deutsche Lizenz und gelten daher rechtlich als umstritten.
Der geplatzte Lotto-Traum
Die Lottospielerin malte sich zwei Tage lang aus, was sie mit dem Gewinn anstellen würde und schmiedete Pläne für die Zukunft:
„Meiner Mutter habe ich gesagt, dass sie nicht mehr arbeiten muss. Auch wollte ich mich mit einem ambulanten Pflegedienst selbstständig machen, bei dem Patienten Zeit geschenkt wird und Geld keine Rolle spielt.“
Schon einen Tag später jedoch lösten sich die Träume in Luft auf, denn Lottoland habe der vermeintlichen Gewinnerin eine E-Mail geschrieben, aus der hervorginge, dass sie an der Ziehung leider nicht teilgenommen habe, weil es zu Transaktionsproblemen gekommen sei.
Sie selbst sei mit Anfragen bei Lottoland nicht weitergekommen und habe sich an die Kölner Zeitung Express gewandt. Auf deren Nachfrage habe ein Sprecher erklärt, dass die Spielerin den Tipp auf die Ziehung von LOTTO 6aus49 GO!, nicht aber auf den Eurojackpot abgegeben habe.
Unklar ist, wie es zu der Verwechslung kommen konnte, denn bei Lotto 6aus49 und bei Lotto 6aus49 Go handelt es sich um ein anderes Spiel als beim Eurojackpot. Die Spielscheine beim Lotto 6aus49 sehen zudem anders aus als die Spielscheine beim Eurojackpot.
Auf dem Spielschein von Lotto 6aus49 und Lotto 6aus49 GO! sind jeweils zunächst 6 aus 49 Ziffern anzukreuzen beziehungsweise beim digitalen Spiel anzuklicken. Zusätzlich gibt es eine Superzahl zwischen 0 und 9. Die Spielscheine von Lotto 6aus49 und Lotto 6aus49 GO! sind identisch. Die Spiele unterscheiden sich jedoch dahingehend, dass bei letzterem stündliche Ziehungen erfolgen. Beim Spielschein für den Eurojackpot werden zunächst 5 aus 50 Zahlen gewählt, dann werden zwei Zusatzzahlen zwischen 0 und 10 getippt.
Auf die Erklärung von Lottoland, dass unter der Auftragsnummer der Spielerin kein Eurojackpot-Tipp erfolgt sei, gab die Betroffene beim Express an, den Lottoanbieter nun verklagen zu wollen.
Lottoland wiederum werfe der Kölnerin vor, dass sie die vorgelegten E-Mails verfälscht und durch „Kopieren und Einfügen manipuliert“ habe. Doch auch wenn dies nicht der Fall sein sollte und es sich tatsächlich um einen Transaktionsfehler handelt, weisen die Geschäftsbedingungen von Lottoland darauf hin, dass ein Tipp aufgrund von technischen Fehlern für ungültig erklärt werden könne.
Eurojackpot ging nach Tschechien
Statt nach Köln ging der Eurojackpot der staatlichen Lotterien mit einem Gewinn von mehr als 55 Millionen Euro nach Tschechien. Hier tippte ein Spieler „5 plus 2 Richtige“ und knackte damit den Jackpot.
Über fünf Richtige sowie eine richtige Zusatzzahl konnten sich zwei Spieler freuen, die aus Ungarn und Deutschland stammen und jeweils rund eine Million Euro erhielten. Im dritten Rang gewannen drei Spieler aus Deutschland, Norwegen und Spanien jeweils rund 250.000 Euro.
Beim aktuellen Eurojackpot-Gewinn handelte es sich keinesfalls um den ersten mehrfachen Millionengewinn, der nach Tschechien ging. Im Jahr 2015 hatte ein Tscheche den 90-Millionen-Jackpot geknackt und sich erst wenige Tage vor dem Verfall des Gewinns bei der Lottogesellschaft gemeldet. Der Gewinner hatte zunächst warten wollen, bis sich der Medienrummel gelegt habe, sei weiterhin wie gewohnt zur Arbeit gegangen und habe überlegt, wie er das Geld anlegen könne.
Dass der Fall der Kölner Spielerin ähnlich glücklich endet und sie sich doch noch über einen Gewinn freuen kann, ist allerdings nicht zu erwarten.
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