US-Amerikaner soll Corona-Kredite im Casino verspielt haben
Posted on: 17/07/2020, 12:10h.
Last updated on: 17/07/2020, 12:11h.
Ein Mann aus dem US-Bundesstaat Kalifornien ist am Donnerstag wegen Betruges verhaftet worden. Der 40-jährige Andrew Marnell soll mehr als 8,5 Millionen US-Dollar aus dem Corona-Kreditprogramm der US-Regierung ergaunert und einen Teil des Geldes in der Glücksspielmetropole Las Vegas verspielt haben.
Wie das US-Justizministerium gestern mitgeteilt hat, habe Marnell bei der Beantragung von Hilfskrediten im Rahmen des Paycheck Protection Program (PPP) bewusst falsche Angaben gemacht, um sich persönlich zu bereichern. Das PPP ist Teil des 2,2 Billionen US-Dollar schweren CARES Act, der kleine und mittelständische Unternehmen in den USA durch die Fortzahlung von Mitarbeiterlöhnen entlasten soll.
Die Risk-Management-Gruppe ClearForce befürchtet in den USA einen Milliardenbetrug mit Corona-Hilfskrediten. Laut CEO Tom Miller könne sich die Summe von gestohlenen Geldern auf mehr als eine Milliarde US-Dollar belaufen.
Wetten an der Börse und in Las Vegas
Um die Hilfskredite der US-Regierung zu erhalten, habe Marnell keine Mühen gescheut. Laut Justizministerium habe er Unternehmensinformationen erfunden und unter verschiedenen Pseudonymen mehrere Kreditanträge gestellt. Hierzu seien sogar Steuer- und Personalinformationen fingiert worden. Die falschen Kreditanträge habe er dann an die Behörden versendet, um an die Corona-Hilfsgelder zu gelangen.
Mit dem Geld habe der Kalifornier an der Börse und in Las Vegas um hohe Beträge gespielt, erklärten die US-Strafverfolgungsbehörden am Donnerstag:
In der Strafanzeige wird ferner angenommen, Marnell habe den betrügerisch erlangten Krediterlös auf sein Brokerkonto überwiesen, um riskante Börsenwetten abzuschließen und ebenso Hunderttausende von US-Dollar (…) in einem Casino in Las Vegas auszugeben.
Wie der US-Nachrichtensender CBS Los Angeles [Link auf Englisch] berichtet, soll es sich bei dem Casino um das Bellagio Hotel & Casino handeln. Überwachungsvideos, die das Justizministerium in dieser Woche veröffentlicht hat, zeigten Marnell beim Spielen an Blackjack-Tischen. Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass der Mann aus Los Angeles die Betrugsmasche noch bis kurz vor seiner Festnahme aufrechterhielt.
Sollte Marnell vor einem Bundesgericht wegen Betruges verurteilt werden, drohen ihm bis zu 30 Jahre Haft. Die nächste Anhörung im Fall soll am kommenden Dienstag stattfinden.
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