Südaustralien: Das Online Glücksspiel ist seit 2012 um das Dreifache gestiegen
Posted on: 18/05/2019, 05:30h.
Last updated on: 17/05/2019, 06:26h.
Eine von der Regierung des Bundesstaates kürzlich veröffentlichte Studie hat ergeben, dass das Online Spiel in Südaustralien seit 2012 um das Dreifache gestiegen sei.
Die Regierung führte eine umfassende Studie über die Trends im Gaming Bereich durch. Dafür wurden 20.000 Personen befragt. Der vollständige Bericht kann hier [Seite auf Englisch] eingesehen werden.
Das Ergebnis der Studie
Wie aus der Untersuchung hervorgeht, hätten im Jahre 2018 etwa 13 % der Bevölkerung Wetten im Internet abgegeben. Diese Zahl bedeute einen enormen Anstieg von 5 % im Vergleich zum Jahre 2012. Zu den beliebtesten Events der Spieler hätten Fantasy-Sport und Sportveranstaltungen gehört.
Beunruhigend sei allerdings der Trend, dass 9,6 % der Online-Spieler in Südaustralien als Problemspieler eingestuft werden könnten. Dieser Anteil ist dreimal höher als bei pathologischen Spielern der landbasierten Spielstätten.
Die Studie habe außerdem hervorgebracht, dass Online Casinospiele und virtuelle Sportwetten viel häufiger zu pathologischem Glücksspiel führten als andere Formen der Glücksspiele.
Der Grund dafür könnte die Tatsache sein, dass online viel häufiger gewettet werde als offline. Fast jeder fünfte Online Spieler platziere mehr als 25 Online Wetten im Jahr. Im Vergleich dazu treffe dies nur bei jedem zehnten Spieler zu, der in landbasierten Casinos und Wettbüros spiele.
Die Umfrage ergab, dass bestimmte Gruppen besonders anfällig für das Glücksspiel seien. Erwartungsgemäß seien Online-Spieler auch eher jünger als diejenigen, die es vorzögen, ihre Einsätze auf traditionelle Weise zu platzieren.
Menschen zwischen 18 und 24 und Aborigines seien höheren Risiken ausgesetzt. Zu den gefährdeten Personen gehörten auch Arbeitslose und Alleinstehende mit einem jährlichen Haushaltseinkommen von weniger als 25.000 US-Dollar.
Alarmierend sei auch der Zusammenhang zwischen dem problematischen Spiel und dem Gesundheitszustand. Es stellte sich heraus, dass Menschen mit Gesundheitsproblemen 3,5-mal häufiger zu Problemspielern würden als Personen, die sich einer guten Gesundheit erfreuten.
Studie ist wichtig für künftige Glücksspielpolitik
Michelle Lensink, Ministerin für Human Services, sagte, die neuen Umfrageergebnisse lieferten wertvolle Einblicke in das Glücksspielverhalten der Südaustralier. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, eine Glücksspielpolitik mit entsprechenden Programmen und Maßnahmen zu gestalten.
Sie fügte hinzu:
„Ich freue mich zu sehen, dass die Anzahl der Spieler in Südaustralien seit der letzten Umfrage im Jahre 2012 zurückgegangen ist (von 69 auf 65 %). Aber die Anzahl der gefährdeten und Problemspieler ist konstant geblieben. […] Es ist keine Überraschung, dass Südaustralier mehr online spielen – 2012 hatten 5 % der Südaustralier online gespielt, aber die jüngste Umfrage zeigt, dass sich diese Zahl mit einem Anstieg auf 13 % fast verdreifacht hat.“
Lensink ergänzte, dass die Zunahme des Online Glücksspiels im besseren Zugang zum Internet begründet sei. Es sei aber auch ein Zeichen dafür, dass die Regierung die Menschen, die in den Online Casinos spielten, unterstützen müsse.
Dies sei in Form von verschiedenen Angeboten möglich. Maßnahmen und Programme zur Sensibilisierung hinsichtlich möglicher Schäden durch das Glücksspiel könnten nun mithilfe der Umfragedaten erstellt werden.
Maßnahmen in Südaustralien: Es wird bereits viel getan
In Südaustralien gibt es mittlerweile eine Reihe von Angeboten für Problemspieler. Die Betroffenen erhalten von 28 Hilfseinrichtungen kostenlose Beratung in finanziellen Angelegenheiten, eine rund um die Uhr besetzte Hotline, Therapien und sonstige Formen der Unterstützung. Zwölf dieser Dienste richten sich speziell an Aborigines.
Weiterhin arbeiten die Gambling Help Services direkt mit den Glücksspielstätten zusammen, um vor Ort zielgerichtete Maßnahmen zur Schadensminimierung zu entwickeln.
Doch nicht nur in Bezug auf die Betreuung von Problemspielern ist die australische Regierung bemüht, Spielsucht und ihre Auswirkungen zu minimieren. Auch die Regulierung des Glücksspiel wird gestärkt.
Im Dezember 2018 übernahmen die Technical Advisory Services (CBS) die Verantwortung für die Regulierung des Glücksspiels. Seitdem werden Reformen umgesetzt, die das Risiko des Glücksspiels minimieren sollen.
Zu den Maßnahmen gehört unter anderem die Einführung der „Sameday“ Spielersperre. Personen, die eine Sperrverfügung beantragen, werden noch am selben Tag für das Glücksspiel gesperrt, und zwar landesweit.
Dafür wird eine Software verwendet, die auf allen Webseiten der in Australien aktiven Glücksspielanbieter zugänglich ist. Nach Aktivierung wird der Spieler in das „National Self-Exclusion Register“ eingetragen.
In Down Under wird aktuell eine Menge getan, um das Glücksspiel zu regulieren. Ein Anfang wurde gemacht und es wird im Laufe des Jahres sicher noch viel Neues zu erwarten sein.
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