Verbot von Online-Glücksspiel-Anbietern auf den Philippinen gefordert
Posted on: 27/03/2023, 11:13h.
Last updated on: 27/03/2023, 11:30h.
Auf den Philippinen ist die Glücksspiel-Branche im Umbruch begriffen. Nach den fortgeschrittenen Plänen bei der Neuorganisation der Casinos geht es nun um den Bereich des Online-Glücksspiels. Dort könnte internationalen Casino-Betreibern bald das Aus drohen.
Ende letzter Woche bekräftigte Senator Sherwin Gatchalian, Vorsitzender des für Finanzen zuständigen Senate Committee on Ways and Means der Philippinen, seine Forderung nach einem Ende der Online-Casinos. Er stützte sich dabei auf eine Studie des Komitees.
Online-Glücksspiel-Ziele auf den Philippinen nicht erreicht
Die Analyse zeige laut Senator eine niederschmetternde Bilanz des von internationalen Unternehmen betriebenen Online-Glücksspiel-Sektors auf den Philippinen. Anstatt das wirtschaftliche Wachstum anzukurbeln und signifikante Steuereinnahmen zu generieren, sei das Gegenteil eingetreten.
Sherwin Gatchalian erklärte:
Die vorliegenden Daten und Beweise weisen alle auf die gleiche Schlussfolgerung hin: Genug ist genug. Es ist an der Zeit, den Offshore-Glücksspiel-Betrieb auf den Philippinen ein für alle Mal zu verbieten”
Die Versprechen der Glücksspiel-Unternehmen hätten sich nicht erfüllt. Stattdessen hätten die Online-Casinos neue Möglichkeiten für Kriminalität und Korruption geschaffen. Sie schadeten dem Ruf der Philippinen in anderen Staaten, bei Investoren sowie Touristen und gefährdeten überdies die eigenen Landsleute.
Anbieter-Aus in drei Monaten?
Gatchalian kündigte die Einreichung einer Senatsresolution in dieser Angelegenheit an. In dieser werde er ein Verbot der sogenannten Philippines Offshore Gaming Operators (POGO) innerhalb von drei Monaten festsetzen.
Darüber hinaus werde in der Resolution die sofortige Eintreibung aller von den POGOs geschuldeten Steuern und Lizenzgebühren gefordert. Zugleich empfiehlt der Senator der Regierung die Annullierung aller an ausländische POGO-Arbeiter ausgestellten Arbeitsvisa und Beschäftigungsgenehmigungen.
Die POGOs stehen in dem Inselstaat schon seit Jahren in der Kritik von Politikern und Spielerschützern. Im Gegensatz zu vielen Nachbarländern ist das Online-Glücksspiel auf den Philippinen legal. Dies führte zu einem Boom in einer Branche, die zeitweise Zehntausende Menschen beschäftigte. Allerdings kam es in der Vergangenheit im Umfeld der Unternehmen und derer Angestellten vielfach zu kriminellen Delikten wie Erpressung, Entführung oder gar Mord.
Neben den genannten Problemen erhofft sich der Politiker eine Verbesserung der Beziehungen zu China. Aus dem Reich der Mitte kommt schon lang die Forderung, die oftmals von chinesischen Geschäftsleuten geführten Online-Glücksspiel-Betreiber auf den Philippinen zu verbieten.
Unter seinen Senatskollegen trifft Gatchalians Initiative auf Zustimmung. Allerdings sei der Zeitrahmen zu eng gesetzt, so beispielsweise Senator Sonny Angara. Den legalen Betreibern, die teilweise bereits erheblich auf den Philippinen investiert hätten, sollten weitere Optionen geboten werden. Ob es überhaupt zu dem Verbot kommt, hängt nun von der Zustimmung durch Parlament und Regierung ab.
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