Australien: Glücksspielbehörde prüft Spielstätten und erlässt 77 Bußgeldbescheide
Posted on: 22/06/2023, 06:37h.
Last updated on: 22/06/2023, 09:29h.
Die Glücksspielkommission des australischen Bundesstaats New South Wales (NSW), die Independent Liquor & Gaming Authority, hat in den vergangenen sieben Monaten insgesamt 77 Bußgeldbescheide an Glücksspieleinrichtungen ausgestellt. Darüber hinaus seien einer Mitteilung der Behörde [Link auf Englisch] vom Mittwoch zufolge drei Strafverfolgungsverfahren eingeleitet worden.
Diese Maßnahmen seien die Folge von umfangreichen Kontrollaktionen in Clubs und Pubs mit Glücksspielangeboten im Rahmen eines gezielten Compliance-Programms. Wie die Glücksspielbehörde mitteilte, seien in den vergangenen Monaten insgesamt 875 Inspektionen durchgeführt worden. Diese seien Teil einer ersten Phase des Compliance-Programms.
Erklärungen der Liquor & Gaming NSW zufolge seien die meisten Einrichtungen zwar gesetzeskonform, jedoch würden bei der Inspektion immer wieder Probleme festgestellt. Diese beträfen insbesondere folgende Thematiken:
- In einigen Gastbetrieben befanden sich (regelwidrig) Geldautomaten in denselben Bereichen, in denen auch die Spielautomaten aufgestellt waren.
- Einige der Einrichtungen verfehlten ihren Hauptzweck (das Gastgewerbe) und betrieben ausschließlich Glücksspielbereiche.
- Bei einigen Einrichtungen war es nicht möglich, Zugang zu den Gastbereichen zu erhalten, ohne dabei auch die Glücksspielbereiche zu betreten.
500 weitere Kontrollaktionen und scharfe Strafen vorgesehen
Die zweite Phase der Überwachungs- und Kontrollaktion sehe weitere 500 Inspektionen im gesamten Bundesstaat New South Wales vor. Gegenüber Verstößen, so betonte die Behörde, gebe es eine Null-Toleranz-Politik.
Jane Lin, Executive Director Regulatory Operations & Enforcement bei Liquor & Gaming NSW, kommentierte:
Die Maßnahmen zur Schadensminimierung bei Glücksspielen sollen eine sichere Glücksspielindustrie gewährleisten und den Schaden, der mit Glücksspielen verbunden sein kann, begrenzen. Die Nichteinhaltung dieser Anforderungen wird mit Strafen von bis zu 5.500 Dollar geahndet und ist ein Grund für disziplinarische Maßnahmen.
Erst im Mai veröffentlichte die Regierung von New South Wales eine Studie, die den signifikanten Zusammenhang des nächtlichen Spielens an lizenzierten Spielautomaten und problematischem Spielverhalten bestätigte.
Die Studie hatte ergeben, dass sich die Mehrheit der Spieler, die unter pathologischem Spielverhalten leiden, nachts dem Spiel am Automaten widmeten. Rund zwei Drittel der Menschen, die zwischen zwei und acht Uhr morgens am Glücksspiel teilnähmen, würden von Spielproblemen berichten.
Inwiefern diese Studienergebnisse die Durchführung der Kontrollen, beispielsweise hinsichtlich der Uhrzeit, beeinflussen könnten, gab die Glücksspielbehörde von New South Wales nicht bekannt. Ebenso gab sie nicht an, wann der zweite Teil des Compliance-Programms abgeschlossen sein könnte. Abzuwarten bleibt, ob die ersten Bußgeldbescheide bereits jetzt abschreckende Wirkung zeigen und die verbleibenden 500 Inspektionen beeinflussen könnten.
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