Neue Geldstrafen und Steuernachzahlungen: Australiens Casinos in der Krise
Posted on: 16/10/2024, 07:48h.
Last updated on: 16/10/2024, 12:10h.
Auf dem fünften Kontinent taumeln die großen Glücksspielkonzerne Crown Resorts und Star Entertainment weiter durch ihre größtenteils selbst verursachten Krisen. Erst diese Woche wurden die Betreiber der Casinos in Adelaide und Melbourne von den Behörden in Australien wieder zu Geldstrafen und Steuernachzahlungen in Millionenhöhe verurteilt.
Den Anfang machte am Montag Crown Resorts. Das seit Jahren wegen Ermittlungen aufgrund von Gesetzesverstößen in den Schlagzahlen stehende Unternehmen wurde von der Victorian Gambling and Casino Control Commission (VGCCC) zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 2 Mio. AUD (1,23 Mio. Euro) verurteilt.
Grund für die siebenstellige Geldbuße waren erneute Verstöße gegen den Spielerschutz. Im konkreten Fall war es im Crown Casino Melbourne 242 Besuchern ermöglicht worden, trotz eingetragener Spielersperren an Automaten und Tischen zu spielen.
In ihrer Begründung schreibt die Behörde:
Indem Crown Personen, die sich selbst ausgeschlossen haben, den Zutritt zum Casino und das Spielen gestattet, setzt es sie dem Risiko aus, weiteren Schaden durch Glücksspiel zu erleiden.
Allerdings nimmt die VGCCC Crown Resorts auch in den Schutz. So habe eine Reihe der selbst ausgeschlossenen Spieler erhebliche Anstrengungen unternommen, um ihren Ausschluss zu umgehen. Die Fehler seien somit nicht absichtlich begangen worden.
Es handele sich vielmehr um Nachlässigkeiten seitens des Casino-Betreibers. Im gegenteiligen Fall dürfte die Geldbuße gegen Crown erheblich höher ausgefallen sein. Trotzdem summieren sich die gegen den ehemals größten Betreiber von Casinos in Australien erlassenen Geldstrafen mittlerweile auf über 700 Mio. AUD.
Hohe Steuerforderung an Star
Nach Crown traf am Mittwoch den krisengeschüttelten Konkurrenten Star Entertainment. Dieser hatte vor Monaten von den Behörden einen Steuerbescheid erhalten, in dem die Nachzahlung von 10,3 Mio. AUD gefordert wurde.
Dagegen hatte der Glücksspielkonzern vor Gericht Einspruch eingelegt. Dieser wurde am Mittwoch vom Obersten Gericht jedoch zurückgewiesen.
Bei dem Streit ging es um die steuerliche Anerkennung von Treuepunkten, die in den Casinos für Spielgutschriften verwendet wurden. Das Finanzamt hatte diese als zu versteuernde Einnahmen eingestuft. Der High Court bestätigte dies nun letztinstanzlich. Demnach sind Gutschriften an Spielautomaten, die aus der Umwandlung von Treuepunkten resultieren, bei der steuerlichen Berechnung als Spieleinnahmen zu zählen.
Star Entertainment hat nun bis Anfang Januar Zeit, die fälligen Steuerschulden zu bezahlen. Angesichts der übrigen Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe, die von Gläubigern an das Unternehmen gestellt werden, erscheint der fällige Betrag nachgerade niedrig. Es zeigt sich jedoch, dass durch die Geldstrafen und Steuernachzahlungen die Krise für die Betreiber der Casinos in Australien fortzusetzen scheint.
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