PartyPoker: Bald nur noch echte Namen bei High Stakes Online Cash Games?
Posted on: 24/07/2019, 01:52h.
Last updated on: 24/07/2019, 02:57h.
Der große Online Poker-Anbieter PartyPoker plant zurzeit eine weitere Neuerung, um das Spiel für Freizeitspieler attraktiver zu machen. Nach der Festlegung eines Mindest-Buy-ins von 100 BB und dem Verbot von Tracking-Tools von Drittanbietern sollen Spieler ab August unter ihren echten Namen an High Stakes Cash Games teilnehmen können.
Federführend bei dieser neuen Maßnahme, die das Spiel sicherer und fairer gestalten soll, ist Rob Yong, der Manager und Gründer des Poker Rooms „Dusk till Dawn“ in Nottingham, England.
Wer ist Rob Yong?
Rob Yong ist passionierter Pokerspieler. Im Jahre 2006 gründete er gemeinsam mit seinem Freund Nick Whiten den Live Pokerclub Dusk till Dawn, der heute zu den größten Live Poker-Rooms Europas gehört und entscheidend zum Wachstum des Pokerspiels in England beitrug.
Es heißt, dass sich Yong für die Gründung des Clubs entschied, nachdem er bei einem Pokerturnier verspätet erschienen war und so nicht mehr hatte teilnehmen können.
In Dusk till Dawn befinden sich heute 45 Pokertische, es werden aber auch Roulette, Blackjack und Automatenspiele geboten. 2015 ging der Online Poker Room PartyPoker eine Partnerschaft mit Dusk till Dawn ein und veranstaltete dort den PartyPoker Grand Prix sowie das PartyPoker PartyPoker LIVE MILLIONS Dusk till Dawn Festival. Yong setzt sich unter anderem auch dafür ein, das Online Pokerspiel wieder attraktiver zu machen.
Derzeit läuft diesbezüglich auf Twitter eine Umfrage. Rob Yong twitterte, dass er persönlich für reale Namen sei, denn dies verbessere die Etikette, baue die Gemeinschaft auf und biete ein Gefühl der Sicherheit.
Hierbei soll es sich um eine Testphase handeln, die schrittweise bei einigen ausgewählten Spielen eingeführt werden soll.
Ein Trend ist bereits deutlich erkennbar. 67 % aller Befragten halten das Spiel in High Stakes Cash Games unter den realen Namen für eine gute Idee, nur 16 % sind dagegen. Weitere 17 % haben dazu keine Meinung.
Reale Namen am Pokertisch: Nicht jeder ist einverstanden
Auch wenn die Mehrheit der Poker Community sich für die Idee ausspricht, gibt es einige kritische Stimmen. So twitterte die Userin Vanessa Kade, dass sie eine Reihe Spielerinnen kenne, die die Anonymität beim Online Poker besonders schätzten.
Dort würden sie nicht wegen ihres Geschlechts stereotypisiert. Auch seien Sicherheit, Vermeidung von Belästigungen und Stalking Faktoren, die für das anonyme Online Spiel sprächen.
Yong ist allerdings der Meinung, dass die Preisgabe der realen Identität sich für Spielerinnen auch zu ihrem Vorteil entwickeln könne:
„Ich glaube wirklich, dass es ein Vorteil für Frauen beim Cash Game ist, denn aus richtigen oder falschen Gründen habe ich so viele männliche Spieler gesehen, die zurückhaltender gegen weibliche Gegnerinnen spielen und zu häufig folden – ich bin einer von ihnen!“
Ein weiterer User argumentierte, dass es gefährlich für jemanden mit einem ungewöhnlichen Familiennamen sein könne, da man die Adresse dieser Person leicht herausfinden könne. Er wolle nicht umgebracht werden, weil er einen großen Pot gewonnen habe.
Daraufhin erwiderte Yong:
„[…] Es ist wahrscheinlicher, dass du nach einem Spiel auf einem Parkplatz ermordet wirst, nachdem jemand ausgeflippt ist, als dass ein Russe nach Japan reist, weil du ihn online geschlagen hast.“
Zwei weitere Gründe könnten dafür sorgen, dass Yongs Idee fehlschlagen könnte. Zu erwähnen ist einerseits das neue Gesetz der Allgemeinen Datenschutzverordnung (DSGVO). Basierend darauf ließen zahlreiche Spieler bereits ihre Namen aus der Datenbank von The Hendon Mob entfernen.
Ein weiterer Grund könnten mögliche Forderungen des Finanzamts sein, das High Stakes Spieler so schneller ausfindig machen könnte.
Yong: Online Poker verändert sich
Durch die steigende Popularität der sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Instagram habe sich auch die Poker-Welt nach Yongs Meinung stark verändert und es sei nicht mehr zielführend, Alias-Namen zu verwenden, während in den sozialen Netzwerken Gruppen existierten, in denen die Spieler unter ihren realen Namen posteten.
Man gehe ja auch nicht in ein Casino und setze sich an einen Spieltisch, an dem die Spieler Masken trügen. Er fügte hinzu, dass die Menschen auch Fotos von sich und ihrer Familie auf Facebook veröffentlichten, ohne darüber nachzudenken.
Nach Yongs Meinung müsse Online Poker neue Wege gehen, um wieder attraktiv für neue Spieler zu werden. Ob sein Plan am Ende aufgehen wird, bleibt abzuwarten.
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