Neue Mega-Fusion im Glücksspiel: Bally’s übernimmt Gamesys für 2,7 Mrd. USD
Posted on: 14/04/2021, 09:33h.
Last updated on: 14/04/2021, 11:44h.
In der Glücksspielbranche bahnt sich ein weiterer Mega-Deal an. Am Dienstag gaben der US-amerikanische Glücksspielkonzern Bally’s und die britische Gamesys Group bekannt, sich auf die Details einer milliardenschweren Fusion geeinigt zu haben. Nach Angaben der Unternehmen übernimmt Bally’s die Gamesys Group für gut 2,7 Mrd. USD (ca. 2,2 Mrd. Euro).
Den ausgehandelten Konditionen zufolge bezahlt Bally’s 18,50 GBP pro Gamesys-Aktie. Dies entspricht einem Aufpreis in Höhe von 14,4 % zum Aktienkurs vom 23. März, dem Tag vor Aufnahme der Verkaufsverhandlungen. Gegenüber dem 25. Januar, dem Tag vor Bally’s erstem Angebot, liegt der Preis sogar mit 44,2 % im Plus.
Bally’s-Direktor Soo Kim erklärte zu der Übernahme:
Wir glauben, dass diese Kombination einen Transformationsschritt auf unserem Weg zu einem führenden integrierten Omni-Channel-Gaming-Unternehmen mit einem B2B2C-Geschäft darstellt.
Die Fusion biete eine ideale Gelegenheit, die gemeinsame Wertschöpfung zu steigern und insbesondere im US-Sportwetten- und Online-Geschäft zu wachsen, so Kim in einem Statement. Bally’s erwarte, seinen Marktanteil im rapide wachsenden US-Wett-Business durch den Deal signifikant ausbauen zu können.
Aktientausch statt Bargeld
Besitzer von Gamesys-Aktien müssen ihre Anteile nicht zu Geld machen, um das Angebot anzunehmen. Sie erhalten die Möglichkeit, eine Gamesys-Aktie gegen 0,343 Bally’s-Anteile einzutauschen. Unternehmensangaben zufolge sind auf diese Weise bereits 25,6 % der Gamesys-Werte umgewandelt worden.
Sollten dies die einzigen Anteilseigner sein, die sich für einen Tausch entscheiden, müsste Bally’s für die verbliebenen knapp drei Viertel von Gamesys noch gut 2 Mrd. USD auf den Tisch legen.
In dem fusionierten Unternehmen soll Gamesys-Chef Lee Fenton den CEO-Posten übernehmen. Zudem werden die hochrangigen Gamesys-Manager Robeson Reeves und Jim Ryan in den Bally’s-Vorstand einziehen. Der Hauptsitz soll in der bisherigen Bally’s-Zentrale in Rhode Island eingerichtet werden.
Mit den nun verkündeten Plänen steht der Glücksspielbranche die nächste Elefantenhochzeit bevor. Erst vor wenigen Tagen gab Evolution Gaming bekannt, den australischen Online-Gaming-Entwickler Big Time Gaming für insgesamt rund 450 Millionen Euro übernehmen zu wollen.
Doch damit dürfte der Konzentrationsprozess in der Branche noch lange nicht abgeschlossen sein. So steht derzeit ein Angebot des Finanzinvestors Blackstone für den australischen Casino-Betreiber Crown Resorts im Raum. Zudem gibt es ein großes Übernahmeinteresse von MGM Entertainment an dem britischen Glücksspielkonzern Entain.
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