Casinos und Cannabis: Thailand plant Glücksspiel-Legalisierung
Posted on: 28/07/2022, 01:38h.
Last updated on: 28/07/2022, 01:38h.
Kurz nach der Legalisierung von Cannabis plant die Regierung Thailands nun auch, Casinos zu erlauben. Damit sollen Touristen aus dem Ausland angezogen werden, um die von der Pandemie gebeutelte Wirtschaft im Lande wieder anzukurbeln und Steuereinnahmen zu generieren. Dies berichtete Bloomberg [Seite auf Englisch] am Mittwoch.
Ein Ausschuss der thailändischen Nationalversammlung, der die Möglichkeit der Legalisierung des Glücksspiels prüfe, habe dem Parlament am Mittwoch einen Bericht vorgelegt. In besagtem Schreiben werde der Regierung der Bau von „Unterhaltungskomplexen“ mit Casino-Betrieb empfohlen.
Thailand wird liberaler
Die Empfehlungen des Gremiums stützen sich auf das thailändische Glücksspielgesetz von 1935, das die meisten Arten von Glücksspiel verbietet. Allerdings enthält das Gesetz einen Passus, der die Regierung ermächtigt, Verordnungen oder Lizenzen zu erlassen, die bestimmte Glücksspielaktivitäten und Spielorte erlauben.
Der Vorschlag für Casinos kommt im Rahmen der allgemeinen Entwicklung Thailands hin zu einer liberaleren Gesetzeslandschaft. Letzten Monat hat Thailand als erstes Land in Asien Cannabis entkriminalisiert und gleichgeschlechtliche Partnerschaften legalisiert.
Wiederbelebung der Wirtschaft
Der Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Thailand versucht, seine wichtige Tourismusindustrie wiederzubeleben. Der Tourismus gilt als ein Schlüssel zur Ankurbelung der Wirtschaft des Landes. Sollte der Plan auf Zustimmung stoßen, könnten Devisen von ausländischen Investoren und Reisenden ins Land fließen.
Zudem würden thailändische Casinobesucher ihr Geld nicht in den benachbarten Ländern ausgeben. Allerdings soll es einige Einschränkungen für einheimische Spieler geben. So soll das Mindestalter auf 20 Jahre festgelegt werden. Zudem müssten die einheimischen Casinobesucher nachweisen, dass sie mindestens über 500.000 Baht (13.477 Euro) auf ihren Bankkonten verfügten.
Pichet Chuamuangphan, einer der Gesetzgeber von der Pheu Thai Partei sowie stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses, kommentierte:
Wir konzentrieren uns darauf, Ausländer anzuziehen, um den Tourismus anzukurbeln und ihnen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Das wird auch den Geldabfluss der thailändischen Glücksspieler eindämmen und der Regierung helfen, hohe Steuern für unsere wirtschaftliche Sicherheit einzutreiben.
Chuamuangphan führte aus, dass jährlich mindestens 11 Mrd. USD an zusätzlichen Steuereinnahmen erzielt werden könnten, sobald mehrere Standorte in Betrieb seien.
Der Großraum Bangkok sei der ideale Standort für das erste Casino, gefolgt von den südlichen Küstenprovinzen wie Phuket, Krabi oder Phang Nga. Auch touristische Ziele wie Chiang Mai im Norden und Chonburi mit seinem Badeort Pattaya seien gute Kandidaten unter den 77 Provinzen.
Nach der Vorlage des Entwurfs werden die thailändischen Gesetzgeber als Nächstes darüber beraten, ob sie die Empfehlungen umsetzen wollen. Dies könne laut Bloomberg noch vor der Parlamentspause im September geschehen.
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