Bet365 wegen unauto­risierter Werbung zu Schadens­ersatz verurteilt

Posted on: 10/05/2023, 08:02h. 

Last updated on: 10/05/2023, 08:25h.

Im Kampf um Kunden buhlen Glücksspiel-Unternehmen auch in Dänemark mithilfe der Werbung um Aufmerksamkeit. Dies kam den Sportwetten-Anbieter Bet365 nun teuer zu stehen. Da das Unternehmen die in der Werbung dargestellten Sportler zuvor nicht um Erlaubnis gefragt hatte, wurde es von einem dänischen Gericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 4,7 Mio. DKK (631.000 Euro) verurteilt.

Justiz Bet365
Bet365 muss laut Gericht Schadensersatz zahlen (Symbolbild: casino.org)

Das für Wirtschaftsangelegenheiten zuständige Gericht sah es als erwiesen an, dass Bet365 unautorisierte Werbung mit den Athleten betrieben hatte, indem es die Sportler in seinen Posts in sozialen Netzwerken abgebildet hatte. Damit sei durch den Buchmacher das Recht der Sportler am eigenen Namen und Bild verletzt worden.

Über 90 Werbeverstöße

Die Verstöße hatten sich zwischen Februar 2019 und März 2021 ereignet. Damals nutzte Bet365 in über 90 Fällen Fotos von den Athleten, um für sein Sportwetten-Angebot zu werben.

Insgesamt hatten 23 dänische Sportler, darunter hauptsächlich Fußballprofis, gegen die Werbung von Bet365 geklagt. Dazu zählten unter anderem der Fußballnationalspieler Christian Eriksen sowie Kasper Schmeichel und der ehemalige Weltklasse-Torwart Peter Schmeichel. Auch der Handballweltmeister Mikkel Hansen war mit der Nutzung seiner Bilder durch Bet365 nicht einverstanden und klagte deshalb auf Schadensersatz.

Rechtlich verboten war die Werbung mit den Prominenten zu dem Zeitpunkt nicht. Allerdings hätten die Betroffenen nach Ansicht der Sportler zuvor um eine Genehmigung gefragt werden müssen. Dem schloss sich das Gericht nun an.

50.000 Kronen Schadensersatz je Bet365-Verstoß

Aufgrund der Verletzung der Rechte der Profis am eigenen Bild verurteilte das Gericht Bet365 zur Zahlung von 50.000 DKK (6.700 Euro) je Verstoß. Durch die hohe Anzahl der Fälle summiert sich dies auf die mittlere fünfstellige Euro-Geldstrafe.

Die höchste Summe wurde Christian Eriksen zugesprochen. Allein bei ihm stellten die Richter 29 unautorisierte Verwendungen fest. Deshalb erhält der Fußballspieler 1,45 Mio. DKK.

Top-Liste der Begünstigten
1.450.000 DKK: Christian Eriksen
500.000 DKK: Kaspar Schmeichel
350.000 DKK: Pernille Harder
350.000 DKK: Peter Schmeichel
300.000 DKK: Simon Kjær
250.000 DKK: Lasse Schöne

Auch für Peter Schmeichel Eries sich der Prozess als lukrativ. Da Bet365 den Torwart insgesamt zehnmal als Werbefigur einsetzte, muss Bet365 an ihn eine halbe Million Kronen an Schadensersatz überweisen.

Bisher ist nicht bekannt, ob Bet365 gegen das Schadensersatz-Urteil Berufung einlegt. Unabhängig davon dürfte das Urteil aus Dänemark dafür sorgen, dass Sportwetten-Anbieter künftig noch genauer prüfen werden, welche Personen sie für ihre Werbung nutzen.