Britischer Glücksspielverband begrüßt unabhängige Football-Index-Ermittlung
Posted on: 21/04/2021, 10:42h.
Last updated on: 21/04/2021, 12:56h.
Der britische Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) hat zu den am Dienstag von der Regierung angekündigten Ermittlungen im Fall der Wettbörse Football Index Stellung bezogen. Ein Sprecher erklärte, dass der Verband eine unabhängige Untersuchung zu dem in Konkurs gegangenen Glücksspielanbieter sehr begrüße.
Hintergrund ist eine am Dienstag veröffentlichte Erklärung der britischen Regierung, die Ermittlungen zu den ungeklärten Vorgängen rund um die Insolvenz von Football Index ankündigte. Ein unabhängiger Gutachter werde dabei auch das Verhalten der britischen Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) untersuchen. Diese habe lange gezögert, ehe sie dem Wettbörsen-Betreiber BetIndex Ltd. die Lizenz entzog.
Der BGC betonte nun, dass man umgehend nach Bekanntgabe des Lizenzentzugs gehandelt und die BGC-Mitgliedschaft des Anbieters beendet habe. Zugleich distanzierte sich der Verband von der UKGC und zeigte sich verwundert über ihr langsames Vorgehen.
In der Erklärung [Seite auf Englisch] heißt es:
Wir waren besorgt über Berichte, wonach die Glücksspielkommission bereits Anfang 2020 auf Probleme im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell von Football Index aufmerksam gemacht wurde. Dieses war dem BGC zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt gemacht worden.
Die Untersuchung sei notwendig, da das Wohlergehen der Verbraucher “höchste Priorität” genieße. Der BGC äußerte die Hoffnung, dass die Ermittlungen dazu führten, wichtige Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Lizenzentzug nach einem Jahr
Der Fall Football Index entwickelte sich mittlerweile zu einem Skandal. Grund dafür ist, dass die Behörden britischen Medienberichten zufolge nach Bekanntwerden erster Ungereimtheiten ein Jahr tatenlos geblieben seien. So sei den im Januar 2020 aufgetretenen Hinweisen zum unlauteren Geschäftsgebaren von BetIndex nicht nachgegangen worden.
Beobachter gehen davon aus, dass von dem plötzlichen Konkurs bis zu 500.000 Spieler betroffen sein könnten. Der Schaden könnte britischen Medien zufolge bis zu 100 Millionen GBP betragen, wobei einige Spieler vier- bis fünfstellige Verluste zu verkraften hätten.
Aufgrund der Verzögerung blieb Football Index noch über ein Jahr im Geschäft, obwohl Finanzexperten ernste Zweifel an der Tauglichkeit des Geschäftsmodells der Wettbörse geäußert hatten. Diese Zweifel seien in einem Schreiben an die UKGC formuliert gewesen, weshalb sich die Behörde wachsender Kritik ausgesetzt sieht.
Deshalb forderten britische Politiker vergangene Woche die Einleitung einer öffentlichen Untersuchung zu dem Skandal. Diesem Wunsch wurde nun vonseiten der Regierung stattgegeben. Nähere Details sind jedoch noch nicht bekannt.
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