Problematisches Glücksspiel in Großbritannien sinkt
Posted on: 01/03/2023, 10:53h.
Last updated on: 01/03/2023, 10:58h.
Das problematische Glücksspiel ist in Großbritannien unter der erwachsenen Bevölkerung auf einen Anteil von 0,2 Prozent gesunken. Dies ergeben aktuelle Daten des Branchenverbandes Betting and Gaming Council (BGC), die am Dienstag veröffentlicht wurden.
Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2022. Im Vorjahr habe der Anteil der erwachsenen Spieler mit problematischem Spielverhalten noch 0,3 % betragen. Doch auch dies seien verglichen mit dem internationalen Standard niedrige Zahlen.
Die Statistik des BGC kommt zu einer Zeit, in der die gesamte Branche auf die Veröffentlichung des Whitepapers zur neuen Regulierung des Glücksspiels im Land wartet. Marktbeobachter gehen davon aus, dass mit den Neubestimmungen weitgehende Einschränkungen im Bereich des Online-Glücksspiels einhergehen könnten. Besonders umstritten ist dabei eine mögliche Bonitätsprüfung von Spielern, bevor diese am Glücksspiel teilnehmen können. Gegen eine derartige Offenlegung ihrer finanziellen Lage hatten sich sowohl Spieler im Rahmen von Umfragen als auch die Glücksspielbranche ausgesprochen.
Warnungen vor Abwanderung der Spieler in den Schwarzmarkt
Insgesamt, so betonte der BGC in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch], nähmen in Großbritannien rund 22,5 Mio. Erwachsene monatlich am Glücksspiel teil. Sie würden Lotto oder Bingo spielen, Casinos besuchen, Sportwetten abgeben oder am Online-Glücksspiel teilnehmen. Dabei generiere die Glücksspiel-Branche rund 4,2 Mrd. GBP (rund 4,8 Mrd. EUR) an Steuern und schaffe 110.000 Arbeitsplätze.
Die nun veröffentlichte Statistik zeige, dass sich die Mehrheit der Spieler in Großbritannien in Sachen Glücksspiel verantwortungsvoll zeige. Daher sei hinsichtlich der gesetzlichen Regelungen ein risikobasierter Ansatz erforderlich, der die Schwachen unterstütze, nicht aber die Mehrheit der verantwortungsbewussten Spieler einschränke.
Einschränkungen des legalen Glücksspiel-Angebotes könnten jedoch zu einer Abwanderung der Spieler in den Schwarzmarkt führen.
So warnte BGC-Geschäftsführer Michael Dugher:
Die regulierte Wett- und Glücksspielbranche ist entschlossen, sicheres Glücksspiel zu fördern, im Gegensatz zum unsicheren, unregulierten und wachsenden Online-Schwarzmarkt, der über keine der Sicherheitsvorkehrungen verfügt, die bei den Mitgliedern des BGC die Norm sind. Die Minister sollten die Kunden nicht in die Arme des Schwarzmarktes treiben, indem sie […] Erschwinglichkeitsprüfungen für alle Spieler einführen, sondern vielmehr Technologie nutzen, um die Risikogruppen gezielt anzusprechen.
Der Glücksspielverband sehe die neusten Zahlen zum problematischen Glücksspiel positiv. Jedoch sehe er seine Mission, die Spielerschutzstandards zu verbessern, damit nicht als beendet an. Ob dies einschneidende Restriktionen für die legale Glücksspiel-Branche verhindern kann, wird sich zeigen, sobald das lang erwartete Whitepaper veröffentlicht wird.
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