Biathlon-Fans aufgepasst: Heute startet die Weltcup-Saison!
Posted on: 02/12/2018, 05:30h.
Last updated on: 03/12/2018, 08:43h.
Für Millionen von Sport-Fans geht die eigentliche Wintersaison erst an diesem Wochenende so richtig los, denn heute starten die Biathleten in den Weltcup 2018/19. Bis zum Saisonhöhepunkt bei den im kommenden März im schwedischen Östersund stattfindenden Weltmeisterschaften werden sich die Stars der Szene in den unterschiedlichsten Disziplinen duellieren.
Mit dem heutigen Startschuss hat das lange Warten vieler Fans und auch der Biathleten selbst ein Ende, denn die vergangene Weltcup-Saison endete schon vor mehr als acht Monaten. Die Chancen sind allerdings groß, dass es in den nächsten Rennen ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten auf dem Siegertreppchen geben wird.
Wird Martin Fourcade zum achten Mal Weltcup-Gesamtsieger?
Viele Fans und Experten fragen sich bereits, ob es dem Ausnahmeathleten Martin Fourcade erneut gelingen wird, beim Gesamt-Weltcup am Ende wieder ganz oben zu stehen. Der fünfmalige Olympiasieger und elfmalige Weltmeister kann bereits auf 81 Weltcupsiege (davon 70 in Einzeldisziplinen) zurückblicken.
Mit dieser beeindruckenden Bilanz ist er sicherlich der dominante Biathlet der letzten Jahre und auch der Abstand zu der norwegischen Legende Ole Einar Bjørndalen wird immer knapper. Zwar liegt dieser mit 135 Weltcupsiegen (davon 94 in Einzeldisziplinen) und acht olympischen Goldmedaillen noch vorne, bei den Gesamtweltcups hat ihn der Franzose jedoch bereits überholt.
Karriereende für Ole Einar Bjørndalen
Ende der Saison 2017/18 beendete mit Ole Einar Bjørndalen, der erfolgreichste Biathlet aller Zeiten, seine Karriere. Ein Auslöser dafür war sicherlich die verpatzte Olympiaqualifikation für die Spiele in Pyeongchang im letzten Winter. Bjørndalen war es nicht gelungen, sich einen Startplatz in dem mit Spitzenathleten wie den Boe-Brüdern und Emil Hegle Svendsen gespickten norwegischen Olympia-Team zu erkämpfen. Nach einer durchwachsenen Saison mit bescheidenen Resultaten war Bjørndalen nicht vom norwegischen Nationaltrainer für den Kader nominiert worden.
Da Bjørndalen seine Bilanz nicht mehr verbessern kann, besteht für Martin Fourcade durchaus noch Hoffnung, irgendwann zum Norweger aufzuschließen. Angesichts des großen Vorsprung bei den Weltcupsiegen müsste der Franzose dafür jedoch noch die eine oder andere erfolgreiche Saison absolvieren.
Buchmacher sehen Fourcade erneut als Favoriten
Wenn es nach den Sportwetten-Anbietern geht, stehen die Chancen auf eine Wiederholung von Fourcades Triumph sehr gut, denn sie führen den Franzosen bei Quoten von 1:1,40 mit großem Abstand an der Spitze. Während seinem letztjährigen Kontrahenten Johannes Thignes Boe (1:3,50) Außenseiterchancen zugebilligt werden, ist der Drittplatzierte Russe Anton Schipulin mit 1:23,0 bereits weit abgeschlagen.
Als beste Deutsche folgen Simon Schempp (1:35,0) und Arnd Peiffer (1:51,0) auf den Plätzen sechs und acht. Bei den Damen sieht das Bild etwas differenzierter aus: Nach der verletzungsbedingten Absage von Deutschlands Top-Star Laura Dahlmeier für einen Start zum Weltcup-Beginn räumen die Wettfreunde zwei anderen Sportlerinnen gute Chancen auf eine vordere Platzierung ein.
Laura Dahlmeier – so jung und schon so erfolgreich
Mit gerade einmal 25 Jahren hat Laura Dahlmeier bereits so gut wie alles gewonnen, was es im Biathlon zu gewinnen gibt. Mit 31 Weltcupsiegeneinem Gesamtweltcup-Sieg reiht sich die naturverbundene Sportlein vom SC Partenkirchen schon jetzt weit vorne in der Regie der erfolgreichsten Biathletinnen aus Deutschland ein. Damit steht sie schon jetzt auf einer Stufe mit Biathlon-Legenden wie Magdalena Neuner, Andrea Henkel oder Uschi Disl.
Die größten Hoffnungen dürfen sich nach Ansicht der Buchmacher die Finnin Kaisa Mäkäräinen und Anastasia Kuzmina aus der Slowakei machen. Dabei liegt die finnische Gesamtsiegerin der letzten Saison mit Quoten von 1:3,00 hauchdünn vor ihrer Kontrahentin (1:3,10). Trotz ihres Ausfalls beim Weltcupstart folgt auf Rang drei bereits Laura Dahlmeier (1:4,50). Ihr trauen die Buchmacher zu, dass sie einen anfänglichen Rückstand im Verlauf der Saison noch gutmachen kann.
Wann ist Laura Dahlmeier wieder fit?
Dabei steht derzeit ein großes Fragezeichen hinter der Form des deutschen Biathlon-Stars aus Garmisch-Partenkirchen. Die junge Sportlerin hatte im Sommer nach einem Mountainbike-Unfall mit langwierigem Verletzungspech und danach einem Infekt zu kämpfen, der ihre Vorbereitung über den Haufen warf.
Deshalb entschloss sich Dahlmeier im Oktober schweren Herzens zu einer Trainingspause. Ihr Manager Christian Ulmer erklärte dazu:
“Es bringt halt nichts, wenn sie im Winter drei Rennen läuft, dann mit einer Erkältung wieder zwei Wochen Pause machen muss, dann wieder in den Wettkampf einsteigt, wieder krank wird. Deshalb haben wir da klar gesagt: ‘Stopp! Im normalen Training ist diese Schwäche gar nicht so aufgefallen, aber sie hat gemerkt, dass sie ihren Körper nicht ganz an die Leistungsgrenze treiben kann.”
Doch die deutsche Mannschaft ist auch ohne ihren Superstar mit Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz, Franziska Preuß oder Denise Herrmann hervorragend aufgestellt. Es bestehen deshalb für Trainerstab und Fans gute Aussichten, dass sie sich auch in diesem Winter wieder über viele Top-Platzierungen freuen dürfen.
Startschuss um 12.00 mittags
Zum Auftakt fällt heute um 12.00 im tschechischen Wintersportort Pokljuka der Startschuss für die Elite-Athleten, die sich im Wettkampf der Single Mixed-Staffel erstmals in diesem Winter miteinander messen.
In der Loipe und am Schießstand werden sich die Deutschen dann unter anderem mit den Franzosen, Norwegern sowie den hoch eingeschätzten Russen duellieren. Wenn es nach den Buchmachern geht, werden bei der heutigen Staffel die Norweger (1:2,75) vor Deutschland (1:3,10) und Frankreich (1:3,75) siegen.
Bei den ersten Einzelrennen am kommenden Mittwoch (Herren) und Donnerstag (Damen) setzen die Buchmacher auf Martin Fourcade und die ebenso lauf- wie schussstarke Italienerin Dorothea Wierer. Doch unabhängig davon, wer in dieser Woche gewinnt: Es wird sich erst im Laufe der langen Saison zeigen, wer sich die Kräfte am besten einteilen kann, um am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.
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